Wie sah es am Bodensee zur Zeit der Kelten aus? Was haben die Römer am See verändert und warum haben die Alemannen die Siedlungen der Römer gemieden? Am Freitag dem 9. September berichtet der Tübinger Archäologe Dr. Frieder Klein über das Leben und die Geschichte der Kelten, Römer und Alemannen am Bodensee. Unter dem Titel „150 Jahre Archäologie und Geschichte – Kelten, Römer und Alemannen am Bodensee“ trägt der Referent im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen die neuesten Ergebnisse dieser Zeit im Bodenseeraum zusammen.
Zu den frühen Ausgrabungen am Bodensee gehörte die Erforschung der Grabhügel im Wald „Hart“ bei Salem. Bereits Ende der 1820er Jahre fanden hier, veranlasst durch Markgraf Wilhelm von Baden, die ersten Forschungen statt. Im Rahmen des Alpenfeldzuges der Römer wird die keltische Bevölkerung des Bodenseeraumes romanisiert. Erst nach Jahrhunderten endet die römische Epoche mit der Landnahme der Alemannen. Dr. Klein wird in seinem Vortrag berichten, welche Landschaft die Menschen am Ende der römischen Epoche angetroffen haben. Zu den herausragenden Funden am Bodensee gehört das Grab der „Dame von Bruckfelden“, ein reiches Grab des Frühmittelalters (Bild). Dieses Grab aus dem 5. Jh. enthielt einen Fingerring, der von Römern hergestellt wurde. Die Frau von Frickingen-Bruckfelden dürfte nach ihren Grabfunden zu den reichsten Frauen der Gegend gehört haben. Vermutlich gehört sie zu der Oberschicht der „Lentienses“, der Linzgauer, die spätantike Schriftsteller erwähnen.
Der Lichtbildvortrag, der keinen Eintritt kostet, beginnt um 19.00 Uhr im Saal des Pfahlbaumuseums in Unteruhldingen. Der Vortrag gehört zu der Vortragsreihe mit sechs Vorträgen. Die bei den bisherigen Vorträgen sehr gut besuchte Reihe wird veranstaltet vom Kulturamt Bodenseekreis, der Gesellschaft Oberschwaben und dem Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde e.V. Unteruhldingen.. Informationen erhalten Sie beim Pfahlbaumuseum Unteruhldingen unter Tel. 07556/8543, mail@pfahlbauten.de