Auf Einladung der Landesanstalt für Umweltschutz und Modell Hohenlohe, der Kooperationsraum Bodensee-Oberschwaben und der Lokalen Agenda Meckenbeuren nach Kehlen trafen sich regional Aktive und ehrenamtlich Tätige zum Erfahrungsaustausch.
Als Beweis für die gut funktionierende interkommunale Zusammenarbeit und als Wertschätzung der Agenda-Arbeit in Meckenbeuren wertete Bürgermeister-Stellvertreter Karl Gälle diese Veranstaltung und begrüßte die rund dreißig Engagierten. Er dankte dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung vertreten durch den stellvertretenden Seminarleiter Karl Handschuh für die Überlassung der Räumlichkeiten. Bürgerschaftliches Engagement sei wertvoll und in Zukunft noch wichtiger für jede Kommune, stellte Gälle fest. Häufig fehle jedoch das verdiente Interesse bei der Bevölkerung. Er wünschte den Engagierten interessante Anregungen und einen weiteren Motivationsschub für deren Arbeit.
Bei den anschließenden Impulsvorträgen berichtete Gerhard Wachter über den Einsatz alternativer Energien in Gewerbebauten am Beispiel des Gewerbeparks Salem. Durch Wärmenutzung aus dem Grundwasser, Nutzung der Betonkernspeichermasse zur Kühlung und Heizung sowie durch Photovoltaikanlagen könne der Jahresenergieverbrauch auf ein Minimales reduziert werden berichtete er aus der dreijährigen Erfahrung des Gewerbeparks.
Wie sich eine Stadt familienfreundlicher gestalten lasse zeigte Werner Langenbacher von der Lokalen Agenda Ravensburg. Gemeinsam mit anderen Initiativen seien Ideen zur Ganztagesbetreuung, familienfreundliche Betriebe und Familientelefon entwickelt und die Broschüre „Familienlotse“ erstellt worden.
Für 2005 plane der Arbeitskreis eine Ergänzungsbroschüre mit Angeboten für Familien mit geringem Einkommen sowie Konzepte für einen verbesserte Familienförderung im Hinblick auf Armut und Familie.
Unter dem Arbeitstitel „Natürlich, Fair und Regional“ informierte Gertrud Wöllhaf vom Meckenbeurer Agenda-Arbeitskreis Landwirte und Verbraucher im Dialog über die bisherige Arbeit. Neben der Stärkung der örtlichen und regionalen Landwirtschaft durch Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit widme sich der Arbeitskreis insbesondere auch dem Fairen Handel. Unter dem Motto „Bauern helfen Bauern“ werde der Meckenbeurer Partnerschaftskaffee Pidecafé zwischenzeitlich in verschiedenen Geschäften der Gemeinde angeboten. Durch „Politik mit dem Einkaufskorb“ könne über den tagtäglichen Einkauf mit vielen kleinen Schritten eine soziale und ökologische Verantwortung übernommen werden, fasste Gertrud Wöllhaf die Herausforderung für den Verbraucher zusammen.
Von der Lokalen Agenda-Gruppe Überlingen stellte Hartwig Troll das Projekt Gartenkulturpfad Überlingen vor. Mit dem Ziel, die interessantesten und öffentlichen Gärten und Parks über Fußwege erfahrbar zu machen und über eine Aufwertung der Grünflächen zur nachhaltigen Mobilität zu Fuß anzuregen konnte dieses Projekt im Juli 2005 eröffnet werden.
Interessante Gespräche in den darauffolgenden Workshops zu den Themen Klimaschutz und Energie, Soziales, Mobilität und Wohnen sowie zur künftigen Agenda-Arbeit regten zu weiteren Aktionen an.
Den heiteren Abschluss dieses Nachmittags gestaltete der Liedermacher Roland Hainmüller mit einigen seiner kritischen, zum Thema passenden Songs wie „Horrortrip im Supermarkt“ oder dem „Bodensee-Rap“.