Wie bereits am Samstag mitgeteilt, handelt es sich bei dem in Überlingen gefundenen H5N1- Virus der Tafelente um den hochpathogenen Typ.
Das Veterinäramt des Landratsamtes Bodenseekreis hat den Ausbruch der Geflügelpest amtlich festgestellt. Landrat Siegfried Tann hat alle erforderlichen Maßnahmen umgehend eingeleitet.
Die Geflügelhalter im Sperrbezirk wurden direkt unterrichtet. Eine Allgemeinverfügung wurde erlassen, in der die im Sperrbezirk und im Beobachtungsgebiet einzuhaltenden Maßnahmen genannt sind. Ziel der darin enthaltenen Schutzmaßnahmen ist, die Geflügel haltenden Betriebe vor der Einschleppung des Virus zu schützen.
Der Verwaltungsstab im Landratsamt unter Leitung von Dezernentin Sabine Reiser trifft sich seit Freitag zu regelmäßigen Lagebesprechungen und koordiniert alle laufenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche. So wurden am Wochenende die Geflügelbestände im Sperrbezirk von Amtstierärzten untersucht. Dabei ergaben sich keine Auffälligkeiten. Auch die ersten Blutprobenergebnisse sind alle ohne Befund.
Die Polizeidirektion Friedrichshafen bestreift mit zwei großen und zwei kleineren Booten der Wasserschutzpolizei den ufernahen Bereich des Bodensees. Auch war ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Ebenso ist der Gewässerbetrieb des Regierungspräsidiums Tübingen (vormals Gewässerdirektion Donau-Bodensee) in der Flachwasserzone unterwegs. Die Gemeinden sind ebenfalls zu einer verstärkten Suche nach toten Vögeln aufgefordert. Mitarbeiter der Bauhöfe und der Freiwilligen Feuerwehren wurden insbesondere am Seeufer fündig. Infolge der intensiven Suche wurden am Wochenende 65 tote Vögel aufgefunden. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Wasservögel.
Zur Entlastung des Veterinäramtes, das bislang die Aufnahme und den Transport der Vögel zum Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt – Diagnostikzentrum in Aulendorf organisierte, hat die Freiwillige Feuerwehr Friedrichshafen seit Samstag eine Sammelstelle bei der Feuerwache eingerichtet und erledigt von dort den täglichen Transport nach Aulendorf.
Insgesamt wurden in den letzten vier Wochen rund 130 Vögel eingesammelt und zur Untersuchung in das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt gebracht. Es gibt nach wie vor nur einen H5N1 Fall. Nach Auskunft des Leiters des Veterinäramtes, Dr. Günter Herrmann, ist auch die Beprobung weiterer Vögel im Bodenseekreis erfreulicherweise bis jetzt ohne Befund.
Das Landratsamt Bodenseekreis hat seit Freitag, den 24. Februar 2006, ein Bürgertelefon geschaltet. Es ist zu erreichen unter der Tel.Nr. 0 75 41/2 04-58 88 täglich von 8-18:00 Uhr. Am Wochenende gingen zahlreiche Anrufe ein.
Die meisten Fragen betreffen die Ansteckungsgefahr für Katzen und Hunde sowie die Übertragung auf den Menschen. Im Interesse der Anrufer stehen ebenso Fragen des gefahrlosen Verzehrs von Geflügelprodukten, insbesondere von Eiern. Viele Fragen kommen aus dem Freizeitbereich, so dem Schwimmen und Tauchen im See.
Deutlich wurde dabei auch, dass die Bürger durch die umfangreiche und sachliche Berichterstattung in den Medien gut informiert und aufgeklärt sind.
Weitere Informationen können unter der Homepage www.bodenseekreis.de aktuell abgefragt werden, ebenso unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de auf der Homepage des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg. Das Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum hat unter der Tel. Nr. 07 11/1 26-22 33 ein Bürgertelefon eingerichtet bei der Fragen zur Vogelgrippe beantwortet werde.
In diesem Zusammenhang warnt das Landeskriminalamt vor Geschäftemacherei mit teuren 0900-Nummern, für die teilweise 1,99 € pro Minute berechnet wird.