Die WHO hat die Woche vom 16. – 22. April zur Europäischen Impfwoche erklärt. Aus diesem Anlass möchte das Gesundheitsamt in dieser Woche rund um das Impfen informieren durch Artikel in den Zeitungen und durch ausgelegtes Informationsmaterial im Landratsamt.
Neben allgemeinen Informationen werden besonders die Impfempfehlungen für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene und Reisende angesprochen. Die Situation im Bodenseekreis wird anhand der bei den Einschulungsuntersuchung gewonnenen Daten dargestellt und den Abschluss werden der Jahreszeit entsprechend die Empfehlungen zum Schutz vor Zecken bilden.
Mit einer Internetseite (www.mach-den-Impfcheck.de) wendet sich das Ministerium für Arbeit und Soziales gezielt an Jungendliche, um u.a. bestehende Impflücken festzustellen.
Impfen gehört zu den wirksamsten und dabei auch kostengünstigsten Vorsorgemaßnahmen im Gesundheitswesen. Durch Schutzimpfungen konnte die Zahl von Infektionskrankheiten stark reduziert werden, die Häufigkeit von Kinderkrankheiten wie Masern hat dadurch stark abgenommen. Allerdings besteht die Gefahr, dass Impfungen in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung verlieren, weil viele Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Keuchhusten oder Infektionskrankheiten wie Diphtherie gar nicht mehr bekannt sind. Bei Erreichen hoher Durchimpfungsraten wäre es zudem möglich, bestimmte Krankheiten auszurotten, wie dies bei Pocken weltweit erreicht wurde. Die Impfung dient also nicht ausschließlich dem Schutz des Einzelnen sondern auch dem Schutz Ungeimpfter und kann den Ausbruch von Seuchen verhindern. Ziel ist es, die vorhandenen Impflücken zu schließen und damit die Infektketten zu durchbrechen.
Die am Robert – Koch – Institut angesiedelte Ständige Impfkommission („STIKO“) aktualisiert jährlich die Impfempfehlungen unter Berücksichtigung der epidemiologischen Situation und neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Diese Empfehlungen werden vom Arbeits- und Sozialministerium als öffentlich empfohlene Impfungen übernommen. Die Empfehlung der STIKO enthält neben dem Impfkalender für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch Impfempfehlungen für bestimmte Indikationen wie berufliches Risiko, Reisen oder Aufenthalt in bestimmten gefährdeten Gebieten. So ist beispielsweise die FSME - Impfung empfohlen für Risikogebiete und wird neben Impfungen gegen Hepatitis B und Influenza ohne Einschränkungen in Baden-Württemberg empfohlen.
Die Informationsreihe soll den Leser anregen, den eigenen Impfschutz zu überprüfen oder den Impfpass beim Hausarzt vorzulegen und gegebenenfalls die erforderlichen Schutzimpfungen zu ergänzen. Eltern sollten neben ihrem eigenen auch den Impfschutz ihrer Kinder regelmäßig überprüfen bzw. beim Kinderarzt überprüfen lassen. Nicht nur schwere Infektionskrankheiten wie Kinderlähmung oder Pocken, auch vermeintlich „harmlose“ Kinderkrankheiten wie Masern, Keuchhusten oder Mumps können zu bleibenden Behinderungen wie Hirnschäden, Lähmungen, Blindheit oder Taubheit führen. Selbst eine an sich eher harmlose Infektion wie die Röteln kann für das Ungeborene besonders in den ersten Schwangerschaftswochen schwerwiegende Folgen haben.
Im nächsten Artikel folgt ein kurzer Überblick zu den Anfängen der Schutzimpfung und wie das menschliche Immunsystem auf Krankheitserreger oder eine Impfung reagiert.