Für Storch und Co.: Brückenschlag über den See

Es war ein Tag der Sensationen:

  • 12 Storchenhorste im Alpenrheintal, darunter die erste Liechtensteiner Brut des Weißstorches seit über 100 Jahren.
  • Weitere Zunahme der besetzten Storchenhorste im deutschen Bodenseeraum, mittlerweile über 30 Paare in mehr als 20 Ortschaften.
  • Und über 500 Hektar artenreiche Feuchtwiesen bei Bilderbuchwetter.

Die neun Partner des Interreg-Projekts „Feuchtgrünland und Storchenlebensräume zwischen Alpenrhein und Donau“  von dies- und jenseits des Bodensees hatten sich am 10. Mai 2007 zu einer Besichtigungsfahrt aufgemacht.

Wilfried Franke, Dezernent für Umwelt und Technik des Landratsamts Bodenseekreis begrüßte die Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland am Ausgangspunkt  in Liechtenstein.
Hier konnte Rudolf Staub, Geschäftsleitung Ciconia  beim Ruggeller Ried auf die vielen Maßnahmen der Umweltbildung hinweisen, welche die Projektpartner seit 2005 anbieten und ausführten. Rudolf Staub: „Zahlreiche Schulklassen konnten wir an das Thema Weißstorch und die Bedeutung  der Feuchtgebiete heranführen. Mit der Broschüre ‚Storchenwiesen und –weiden’, der Schul-DVD ‚Der Weißstorch und sein Lebensraum’ sowie einem Lehrfilm stellen wir hervorragendes Unterrichtsmaterial  zur Verfügung.“

An fünf weiteren Stationen in Österreich und der Schweiz überzeugten sich die Projektpartner gemeinsam mit politisch Verantwortlichen, Behördenvertretern und anderen an der Umsetzung beteiligten Personen vom Fortgang des Projekts. Angesichts brütender Störche und Kiebitze, singender Nachtigallen und Braunkehlchen sowie blühender Orchideen und Schwertlilien zogen sie eine positive Bilanz.

Reto Zingg „Storchenpapst vom Rheintal“ stellte die Umwandlung einer ehemaligen Ackerfläche in eine Storchenwiese mit Teichen nordöstlich von Kriessern im Kanton St. Gallen vor.

Im Beisein des Vorarlberger Landesrates Erich Schwärzler (entspricht dem Umweltminister eines deutschen Bundeslandes) schilderten die Projektleiter des
Teilprojekts Vorarlberg Bianca Burtscher vom Naturschutzbund Vorarlberg und Markus Grabher vom Umweltbüro Grabher einige Erfolge des 2005 gestarteten Interreg-Projekts:

  • Auf zwei der vier im Rahmen des Projekts montierten Horste im Schweizer Ried gibt es neue Bruten des Weißstorches.
  • Die im Lauteracher und Wolfurter Ried vorgenommenen Entbuschungen erleichterten dem Großen Brachvogel mögliche Nist- und Nahrungsplätze und damit seine Brut in Vorarlberg.
  • Die in Vorarlberg durchgeführten Wiedervernässungen von Wiesen, Anlage von Flachteichen und Grabenaufweitungen führen zu einer Zunahme von Laubfrosch und anderen Amphibien. Störche, Reiher und Watvögel kommen nun wieder leichter an die Gewässer.

Margit Schmid, Direktorin der inatura Erlebnis Naturschau in Dornbirn präsentierte die Multi-Media-Schau. “Die Storch Story“ fand bei ihren Besuchern großen Anklang. Sie wird diesen Sommer noch in Bad Saulgau, Friedrichshafen, und Ravensburg zu sehen sein.

Am Ende der Besichtigungstour fasste Wilfried Franke von der Projektkoordinations-stelle Landratsamt Bodenseekreis zusammen: Große Erfolge, schöne und artenreiche Landschaften sowie eine ebenso hervorragende wie herzliche Zusammenarbeit der Naturschützer rund um den See – das sind die Qualitätsmerkmale des Interreg-Projekts „Feuchtgrünland und Storchenlebensräume zwischen Alpenrhein und Donau.“

Weitere Informationen über das Interreg-III-A-Projekt „Feuchtgrünland und Storchenlebensräume zwischen Alpenrhein und Donau“ erhalten Sie auf der Internetseite www.feuchtwiesen-stoerche-bodensee.net

und bei den Projektleitern Wilhelm Schöllhorn, Landratsamt Bodenseekreis, 075 41 / 204-5270, E-Mail: wilhelm.schoellhorn@bodenseekreis.de , Dieter Schmid, Landratsamt Bodenseekreis, 07541/ 204-5467, E-Mail: dieter.schmid@bodenseekreis.de und Thomas Giesinger, Projektpartner Deutsche Umwelthilfe Radolfzell, 07732-150726, E-Mail: thomas.giesinger@bund.ne