Schriftsteller, deren Nachlass vom Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufgenommen wird, können sich des Ruhms und Nachruhms gewiss sein. Ihre Schriftstücke werden dort bewahrt neben Manuskripten von Schiller, Hölderlin, Kafka, Hesse und Heidegger. Martin Walser hat in einer Rede dieses zentrale deutsche Literaturarchiv einmal als „unterirdischen Himmel“ bezeichnet.
Nun geht er schon zu Lebzeiten in diesen „Himmel“ ein. Nach langen Überlegungen hat er sich bereit erklärt, einen Teil seiner Manuskripte und Materialien zu seinen Werken Marbach als „Vorlass“ zu übergeben.
Dem Kulturamt Bodenseekreis ist es gelungen, Dr. Ulrich von Bülow, den Leiter der Handschriftenabteilung in Marbach, für einen Vortrag über „Martin Walser in Marbach“ zu gewinnen. Er wird erzählen, was in Marbach mit den Handschriften Martin Walsers geschieht, zeigen, was man anhand der Manuskripte über den Entstehungsprozess der Werke Walsers erfahren kann und besonders interessante Textbeispiele vorstellen.
Der Vortrag findet als Begleitveranstaltung zu den Walser-Ausstellungen in Überlingen und Salem am Freitag, 15. Juni, 19:00 Uhr im sonst nicht zugänglichen historischen Bibliothekssaal im Schloss Salem statt.
(Der Eintritt zum Vortrag ist frei).
Aus diesem Anlass ist die Ausstellung in Salem „Nichts ist ohne sein Gegenteil wahr“. Martin Walser – Leben und Werk“ ausnahmsweise bis 18:30 geöffnet.
