Möglichkeiten und Grenzen landwirtschaftlicher Bewässerung

Informationsbroschüre vorgestellt

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In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben die Landkreise Bodenseekreis und Ravensburg eine Broschüre zum Thema Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen vorgestellt. „Gewässer kennen keine Kreisgrenze“, betonte der zuständige Dezernent im Bodenseekreis Wilfried Franke, „und deshalb ist es wichtig, dass die Kreise bei diesem wichtigen Thema an einem Strang ziehen“. Er sieht in der Broschüre ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit verschiedener Fachämter (Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Gesundheitsamt und Lebensmittelüberwachung).
Bedingt durch die Ausweitung des Anbaus von Intensivkulturen und einer beobachtbaren Zunahme sommerlicher Trockenperioden erhöht sich der Wasserbedarf für Beregnungszwecke auch in den Landkreisen Bodensee und Ravensburg zusehends. „Wir stellen eine kontinuierliche Zunahme der Anträge zur Entnahme von Wasser für Beregnungszwecke fest“ berichtet der Dezernent des Landratsamtes Ravensburg Walter Sieger. In ausgeprägten Trockenzeiten, wie z.B. im April 2007, ergeben sich daraus Nutzungskonflikte, da in diesen Zeiten der Bedarf an Wasser zur Bewässerung am höchsten und gleichzeitig die dazu im Gewässer zur Verfügung stehende Wassermenge am geringsten ist.
Nicht nur Kulturpflanzen sind dann vom Austrocknen bedroht, sondern auch die in Gewässern lebenden Tiere und Pflanzen sind gefährdet. Durch den Klimawandel wird sich diese Situation in den nächsten Jahren noch verstärken. Insbesondere für die Sommermonate sagen Klimaexperten zunehmend lang anhaltende Trockenphasen, unterbrochen durch so genannte Starkniederschläge voraus. Die langen Trockenphasen stellen dann vor allem landwirtschaftliche Betriebe mit Sonderkulturen und hohem Wasserbedarf vor Probleme.

Dass Wasser ein zunehmend wichtiger Produktionsfaktor für die Landwirtschaft ist, betonen auch die Vertreter der Landwirtschaft. Durch die Bewässerung können nicht nur in Trockenzeiten größere Ernteeinbußen verhindert werden, sondern kann der Ertrag teilweise erheblich gesteigert werden. Bevor jedoch eine Investition in ein Bewässerungssystem vorgenommen wird, ist es wichtig, sich mit der Thematik intensiv auseinander zu setzen. Neben den rein ökonomischen Überlegungen muss dann auch geprüft werden, auf welche alternativen Versorgungsmöglichkeiten in Trockenzeiten zurück gegriffen werden kann.

Als Unterstützung hierfür wurde von den Landratsämtern Bodenseekreis und Ravensburg eine Informationsbroschüre erarbeitet, die einen Überblick darüber verschafft, was bei der Bereitstellung von Beregnungswasser aus wasserwirtschaftlicher, ökologischer und rechtlicher Sicht zu berücksichtigen ist. Darüber hinaus werden technische und organisatorische Alternativen für ein nachhaltiges Wassermanagement beschrieben. 

Vor diesem Hintergrund weist das Landratsamt darauf hin, dass die Entnahme von Wasser zur Bewässerung von Feldern und Gärten mittels Pumpen grundsätzlich erlaubnispflichtig ist und beim Landratsamt beantragt werden muss. 

Das Merkblatt erhalten Sie beim Landratsamt Bodenseekreis
Amt für Wasser- und Bodenschutz (Tel. 07541 204-5179) oder Landwirtschaftsamt (Tel. 07541 204-5800),
sowie beim Landratsamt Ravensburg
Umweltamt (Tel. 0751 85-4210) oder Landwirtschaftsamt (Tel. 0751 85-6010)