Die 30 Teilnehmer der sechsten Bürgerreise des Bodenseekreises in den Partnerlandkreis Tschenstochau und nach Krakau waren sich nach ihrer Rückkehr einig, dass ihre Reise nach Polen ein sehr eindrucksvolles Erlebnis war, das ihnen die Geschichte, die Kultur und die Menschen ihres Nachbarlandes in vielfältiger Weise näher gebracht hat.
Nach einer Anreise mit Bus und Flugzeug war Krakau die erste Station der fünftägigen Reise. Eine hochinteressante Stadtführung durch die malerische Altstadt Krakaus und das Königsschloss Wawel brachte der Reisegruppe die wechselhafte Geschichte Polens näher. Ein bewegender Spaziergang durch das jüdische Viertel Kazimierz und ein Abendessen in einem jüdischen Lokal mit Klezmermusik rundeten den zweiten Reisetag ab.
Am Tag darauf führte die Bürgerreise nach Wieliczka, wo sich eines der größten und ältesten Salzbergwerke Europas befindet. 360 Holzstufen führten die Gruppe in eine unterirdische Stadt von beeindruckender Größe. Wieliczka steht ebenso wie Krakau auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Nachmittags ging die Reise mit dem Bus weiter nach Tschenstochau durch den Nationalpark Ojcow. Es bot sich Gelegenheit für einen Besuch des Schlosses Pieskowa Skala und der Burgruine Ogrodzieniec.
In Tschenstochau war die Führung durch das Paulinerkloster "Jasna Góra" mit der berühmten "Schwarzen Madonna" ein besonderer Höhepunkt. Eindrücke ganz anderer Art bot die anschließende Besichtigung einer Streichholzfabrik, in der man miterleben konnte, wie man mit Maschinen aus den 30er Jahren in 40 Arbeitsschritten Streichhölzer herstellt.
Selbstverständlich war auch die Begegnung mit Bürgerinnen und Bürger des Partnerlandkreises Tschenstochau ein wichtiger Programmpunkt. Nach einer Begrüßung durch den Tschenstochauer Landrat Andrzej Kwapisz wurden alle Teilnehmer der Bürgerreise an einem kleinen See zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken und einem Grillfest eingeladen. Jugendliche, die auch schon am Bodensee zu Gast waren, organisierten Bootsfahrten, erste polnische oder deutsche Sprachkenntnisse wurden ausprobiert und viel Spaß machte das gemeinsame Singen bekannter Volkslieder.
Für Johanna Dudzinski-Tann, Kreispartnerschaftsbeauftragte des Bodenseekreises, war es die sechste Bürgerreise, die sie organisiert und begleitet hat. Sie konnte unmittelbar vor diesem Bürgerbesuch in Polen als ganz besondere Auszeichnung für den Bodenseekreis den "Europapreis für kommunale Partnerschaften 2008" entgegennehmen.
