Impfkampagne gegen Blauzungenkrankheit läuft im Bodenseekreis bereits
Im Bodenseekreis wurde bereits seit Mitte Februar mit der Impfung der Wiederkäuer gegen die Blauzungenkrankheit begonnen. Ziel der Impfung ist, Schäden für die landwirtschaftlichen Betriebe zu verhindern; die Blauzungenkrankheit ist für Menschen nicht ansteckend.
Die Impfkampagne soll Ende Mai abgeschlossen sein. Bis dahin müssen alle Schafe, Ziegen und Zuchtrinder, die älter als 3 Monate sind, mit einer Impfung geschützt sein. Bei Tieren, die bereits 2008 geimpft wurden, reicht eine einmalige Auffrischungsimpfung. Nicht geimpfte Rinder und Ziegen müssen zwei Mal im Abstand von vier Wochen geimpft werden, bei Schafen reicht eine einmalige Erstimpfung.
Die Impfung ist auch dieses Jahr wieder obligatorisch und wird von praktizierenden Tierärzten durchgeführt, die vom Veterinäramt damit beauftragt sind. Sie ist für die Tierhalter kostenlos, die Kosten tragen das Land Baden-Württemberg und die Tierseuchenkasse.
Völlig unerwartet war die Blauzungenkrankheit 2006 erstmalig in Deutschland aufgetreten, hatte sich buchstäblich in Windeseile in alle Richtungen ausgebreitet und im Herbst 2007 auch Baden-Württemberg erreicht. Bevor es jedoch im Bodenseekreis zu Ausbrüchen kam, verhinderte der Winter eine weitere Ausbreitung. Das von Mücken übertragene Virus hatte in den Jahren 2006 und 2007 teilweise zu erheblichen Verlusten in Schaf- und Rinderbeständen geführt; eine in Nordrhein-Westfalen durchgeführte Studie spricht von Schäden von 300 Euro pro Rind in betroffenen Beständen. Inzwischen waren mehrere Impfstoffe in Entwicklung und ab Juni 2008 konnte gerade noch rechtzeitig mit der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit begonnen werden.
Im Bodenseekreis wurden 28.300 Tiere in 880 Beständen geimpft, obwohl sich dies während der Weidesaison in manchen Fällen recht schwierig gestaltete. Trotz der späten Impfaktion wurde so der größte Teil der Tierbestände geschützt. In zehn rinderhaltenden Beständen wurde im Herbst 2008 bei einzelnen Tieren das Virus der Blauzungenkrankheit gefunden, erkrankt sind drei Tiere. Die Tatsache, dass das Virus auch im Bodenseekreis festgestellt wurde, zeigt, dass die virustragenden Mücken im Herbst 2008 – wie zu erwarten – hier angekommen waren. Durch die Impfung konnten zahlreiche Ausbrüche mit massiven wirtschaftlichen Schäden verhindert werden. Da das Virus noch in der Umwelt vorhanden ist, muss auch 2009 wieder geimpft werden, um die Tiere vor Erkrankungen und die Tierhalter vor Verlusten zu schützen.
Weitere Infos beim Veterinäramt unter der Tel. Nr. 07541 204-5177