Im Bodenseekreis sind 2008, entgegen dem Bundes- und Landestrend, mehr Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen als im Jahr zuvor
Überhöhte Geschwindigkeit die Unfallursache Nr. 1 bei Unfällen mit Personenschäden
2008 sind in Deutschland 4467 Menschen, (Quelle: Statistisches Bundesamt) im Straßenverkehr getötet worden. Leider folgt das Unfallgeschehen im Bodenseekreis nicht diesem Trend. 2008 waren 17 Unfallopfer zu beklagen, 4 mehr als noch 2007.
Jährlich nimmt man die Zahl der Verkehrstoten zur Kenntnis. Sie ist anonym, solange man nicht selbst betroffen ist. Jede Zahl ist ein Schicksal. Jedes Schicksal ist verbunden mit Leid und Trauer.
Hinter den bloßen Unfallzahlen stehen nicht nur Jahr für Jahr Tausende von verunfallten Todesopfern sondern, noch sehr viel mehr Opfer, die im Schmerz des Verlustes weiterleben. Eltern verlieren ein Kind, Kinder werden plötzlich Waisen, der Bruder verliert die Schwester und ein Stuhl in der Klasse bleibt leer. Es ist still, wo vorher noch ein lebensfrohes Treiben war. Es bleibt eine unerträgliche Leere. Ein Menschenleben ist erloschen. Auch Helfer, wie Polizei, Rettungskräfte, Ärzte, Seelsorger sind Opfer, weil sie durch solche Unfälle berührt und oft traumatisiert werden.
Die Ursachen für das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit sind so vielfältig, wie es Charaktere auf der Straße gibt. Angeberei, Unerfahrenheit, Coolness und Selbstüberschätzung seien beispielhaft genannt. Hinzu kommt in etlichen Fällen, dass der Sicherheitsgurt nicht angelegt war. Fahrer wiegen sich durch immer ausgefeiltere Fahrassistenzsysteme in vermeintlicher Sicherheit.
Zahlreiche Maßnahmen auf gesetzgeberischer und präventiver Seite haben insgesamt zum Rückgang der Verkehrstoten geführt. Verbesserungen in der Infrastruktur tragen ebenso dazu bei wie technische Verbesserungen.
Um eine weitere Reduzierung der Unfallzahlen herbeizuführen, reichen nüchterne Appelle allein nicht mehr. Mit der Plakatserie "Runter vom Gas" des Deutschen Verkehrsicherheitsrates wird eine emotionale Kampagne gestartet. Mit den Großplakaten im Zuge unfallträchtiger Strecken will der Verkehrssicherheitsrat Bodenseekreis aufrütteln und so auf die Gefahren des Rasens hinweisen. Eine sorglose und glückliche Momentaufnahme von Menschen steht im krassen Widerspruch zur stilisierten Todesanzeige und dem damit verbundenen unendlichen Leid, der Trauer und auch Ohnmacht. Der Gegensatz weckt Aufmerksamkeit und macht nachdenklich.
Die Plakate zeigen, dass es jeden treffen kann. Von einer Sekunde auf die andere ist nichts mehr wie es war!
Daher: RUNTER VOM GAS!
Die Aktion wird bewußt zu Beginn des Osterreiseverkehrs begonnen, um hier möglichst viele Autofahrer aber auch deren Mitreisende anzusprechen.
Die Plakatserie wird für ca. 3 Monate aufgestellt.
Aufstellorte der Plakate:
- B 30 Meckenbeuren, Richtung Eschach
- B 31 Umgehung Überlingen, Richtung Lindau
- B 31 Nussdorf - Oberuhldingen (Parkplatz Birnauer Wald), Richtung Lindau
- B 31 Umgehung Meersburg, Richtung Lindau
- B 31 Umgehung Kressbronn, Richtung Lindau
- B 33 Ittendorf - Stetten, Richtung Meersburg
- B 33 Dürnast - Hefigkofen, Richtung Markdorf
- L 329 Oberteuringen - Blankenried, Richtung Meckenbeuren
- L 333 Tettnang - Neukirch bei Bernried, Richtung Neukirch
Unfallbilanz Bodenseekreis 2008:
(In Klammern die Zahlen 2007)
Verkehrsunfälle 5284 (4883),
Verkehrstote 17 (13),
Unfälle mit Personenschaden 900 (914),
Verunglückte Personen 1166 (1162),
Hauptursache war wie im Vorjahr das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit.
Unfallstrecke Nr. 1 ist die B 31.