Tularämie bei einem Feldhasen in Markdorf - Hunde anleinen

Bei einem im Raum Markdorf tot aufgefundenen Feldhasen wurde die Tularämie (Hasenpest) festgestellt.

Die Krankheit kann auch auf Menschen und auf Hunde übertragen werden. Für Spaziergänger ohne Kontakt zu infizierten Tieren besteht keine Gefahr. Hunde sollen an der Leine gehalten werden.

Enger Kontakt zu infizierten Tieren kann auch beim Menschen zu schweren Infektionen führen (Zoonose). Jäger sind aufgrund des direkten Kontaktes zu erlegten oder tot aufgefundenen Tieren besonders gefährdet.

Der Feldhase wurde von einem umsichtigen Jäger gefunden und zur Untersuchung an das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt Aulendorf –Diagnostikzentrum - gebracht.

Bei der Tularämie handelt es sich um eine durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufene, bei wildlebenden Hasenartigen (Hasen, Kaninchen) und Nagetieren (Mäuse, Ratten, Eichhörnchen) sporadisch auftretende Infektionskrankheit.

Beim Menschen ist der Krankheitsverlauf von der jeweiligen Unterart des Erregers, vom Übertragungsweg, von der Eintrittspforte des Erregers sowie der Erregermenge abhängig. Da die Infektionsdosis mit 10 bis 50 Bakterien sehr gering ist, können vor allem bei direktem Kontakt zu infizierten Tieren (Anfassen infizierter Tiere ohne Schutzhandschuhe, Einatmen erregerhaltiger Aerosole beim Zerlegen) schwere Infektionen entstehen. So erkrankten im Oktober/Anfang November 2005 im Kreis Darmstadt-Dieburg, Südhessen sieben Jäger durch nachweislichen Kontakt mit Feldhasen an Tularämie. Bei einem der Jäger führte die Infektion zum Tode.

Die bei dem Feldhasen in Markdorf festgestellte Unterart (Unterart Holarctica) verursacht beim Menschen in der Regel nur lokale Infektionen der Haut oder der Schleimhäute und hat nur selten schwere Infektionen zur Folge. Es ist die gleiche Unterart des Erregers (Unterart Holarctica) wie sie bereits im Frühjahr dieses Jahres bei 2 Fällen im Raum Überlingen festgestellt wurde.

Typische, mit dem bloßen Auge erkennbare, auf Tularämie hinweisende Veränderungen am Tierkörper (knotige Veränderungen der Leber, Milz oder Lymphknoten) können dem Jäger Hinweise auf das mögliche Vorliegen der Tularämie geben.

Kranke oder tot aufgefundene Hasen und Kaninchen sollte man nicht anfassen, sondern den Jagdrevierinhaber (z.B. über die örtliche Polizei) informieren. Der Jäger sollte das Tier mit Schutzhandschuhen aufnehmen, sogleich in eine Plastiktüte packen und das Tier nach Rücksprache mit dem Veterinäramt des Landratsamtes zur Untersuchung an das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt Diagnostikzentrum in Aulendorf bringen.

Das Vorkommen der Tularämie bei Tieren ist nichts Ungewöhnliches. Sie ist in Deutschland und Europa weit verbreitet. So wurde der Erreger z. B. 2008 bei Feldhasen im Landkreis Böblingen gefunden; 2007 gab es Erkrankungsfälle bei drei Menschen in Biberach, die sich beim Abbalgen und Zerlegen von Feldhasen infiziert haben. Ansonsten sind Erkrankungsfälle beim Menschen aber äußerst selten.

Weitere Infos erhalten Sie beim Veterinäramt unter der Tel.: 07541 204-5177. Ergänzende Informationen finden Sie im Internet unter www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=0&Thema_ID=8&ID=791&Pdf=No