Lothar Wölfle war am 24. Juni 2010 offiziell zu Gast in der Stadt Friedrichshafen. Oberbürgermeister Andreas Brand betonte die enge Verzahnung von Stadt und Kreis bei vielen Projekten. "Es ist richtig und natürlich, dass die Kreisstadt und das Landratsamt in sehr vielen Bereichen besonders eng zusammenarbeiten", erklärte der OB bei der Begrüßung des Landrats. Ziel des Vormittags, an dem auch der Erste Bürgermeister Dr. Stefan Köhler und Bürgermeister Peter Hauswald teilnahmen, sei es, den aktuellen Stand dreier Projekte zu präsentieren, die exemplarisch für die Stadtentwicklung Friedrichshafens seien.
Die erste Station von Wölfles offizieller Informationstour durch Friedrichshafen war die Duale Hochschule auf dem ehemaligen Kasernengelände Fallenbrunnen. Das Areal soll zu einem lebendigen Bildungs- und Wissenschaftscampus entwickelt werden. Dieses Projekt habe regionale Bedeutung, bestätigte Wölfle: "In der sich wandelnden Wirtschaft sind hochqualifizierte Menschen und gute Bedingungen für Wissenschaft und Technologie entscheidende Standortfaktoren."
Als nächstes besuchte der Landrat gemeinsam mit seinen Gastgebern die Pestalozzi-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in der Friedrichshafener Allmandstraße. Rektor Josef Brugger erläuterte das dort entwickelte Angebot einer flexiblen Ganztagesbetreuung. Gerade für Kinder aus schwierigen Lebensumfeldern sei ein strukturierter und pädagogisch begleiteter Tagesablauf existenziell wichtig, waren sich Politiker und Pädagogen einig. Ein weiterer Schwerpunkt der Schule sind Lernformen, die gelichermaßen auf Freiräume und Eigenverantwortung sowie klare Grenzen setzen. "Viele Schüler würden wir mit konventionellen Lehrkonzepten gar nicht mehr erreichen", berichtete Brugger. Damit diese Jugendlichen eine Chance auf einen Bildungsabschluss hätten, müsse man sehr individuell auf sie eingehen, so der Schulleiter. OB Brand bestätigte den Pädagogen der Pestalozzischule, dass man mit diesen Angeboten und Konzepten landesweit in der "Champions League" spiele.
Das neue Terminalgebäude am Flughafen war die dritte Station Wölfles. Geschäftsführer Hans Weiß nannte die Entwicklung des Airports positiv und zukunftsorientiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionalflughäfen arbeite Friedrichshafen im operativen Geschäft schon jetzt profitabel. Lothar Wölfle betonte, dass die Luftverkehrsanbindung "enorm wichtig" für die Wirtschaftsregion sei. "Viele Unternehmen und Arbeitsplätze hängen direkt vom Flughafen ab", so Wölfle.
Der Besuch von Lothar Wölfle in Friedrichshafen ist Teil einer ganzen Serie von Gemeindevisiten, bei denen der Landrat im Laufe der kommenden beiden Jahre alle 23 Städte und Gemeinden des Bodenseekreises offiziell besuchen will. "Ich möchte mir ein noch genaueres Bild vom Leben der Bürger des Kreises in ihren Gemeinden machen", erklärt Wölfle. "Außerdem war und ist das Landratsamt ja an vielen Projekten vor Ort beteiligt. Ich will schauen, wie sich diese entwickelt haben und mir auch Anregungen für die künftige Arbeit holen", so der Landrat weiter. Nach seinen Antrittsbesuchen im Jahr 2007 ist es bereits das zweite Mal in seiner Amtszeit, dass der Landrat planmäßig alle Städte und Gemeinden des Bodenseekreises besucht.
