Der baden-württembergische Finanzminister Willi Stächele hat am Donnerstag (22. Juli 2010) offiziell den Bodenseekreis besucht. Begleitet von Landrat Lothar Wölfle war der Minister nach einer Besichtigung des Flughafens zu Gast am Campus Friedrichshafen der Dualen Hochschule und nahm am Nachmittag am Beginn der Kreistagssitzung im Landratsamt teil. Auch ein intensives Gespräch mit dem Landrat sowie den Dezernenten der Kreisverwaltung stand auf dem Programm des Landesministers.
„Ich besuche die Landkreise nicht um zu geben oder zu nehmen“, sagte Minister Stächele in Friedrichshafen, „sondern weil ich hören und sehen will, wo die wirklich wichtigen Belange im Land sind.“ Künftig würden vor allen die Projekte Vorrang bei der Finanzierung durch das Land haben, die existenziell wichtig seien und nachhaltig Arbeitsplätze sicherten, so der Finanzminister weiter.
Am Flughafen Friedrichshafen führte Stächele Gespräche mit Dieter Hornung, Vorsitzender des Aufsichtsrats, und dem stellvertretenden Geschäftsführer Michael Wosching. Zentrales Thema waren die Investitionen der Flughafen GmbH in die Infrastruktur, vor allem der sich im Bau befindliche neue Terminal, sowie die finanzielle Situation des Airports. Im operativen Geschäft arbeite der Flughafen wirtschaftlich und sei auch gut gerüstet, um langfristig erfolgreich arbeiten zu können. Jedoch würden die durch die umfangreichen Investitionen der letzten Jahre bedingten Kapitaldienste die Bilanzen stark belasten, so Hornung.
Auf dem Friedrichshafener Campus der Dualen Hochschule Ravensburg informierte sich Stächele über den dort angesiedelten Technikbereich. „Die Duale Hochschule Ravensburg ist ein gutes Beispiel dafür, dass Baden-Württemberg nicht nur in den Großstadtzentren, sondern auch in anderen Regionen stark aufgestellt ist", sagte der Finanzminister. Professor Rudolf Forcher, Vorsitzender des Hochschulrats, und Rektor Karl Heinz Hänssler erklärten, die Duale Hochschule habe das Ausbauprogramm „Hochschule 2012“ genutzt, um sich weiter am Bedarf der Wirtschaft in der Region zu orientieren. Allein in Friedrichshafen sei die Zahl der Studierenden in den vergangenen acht Jahren von 540 auf 800 angestiegen, berichtete Forcher. Dass der Campus Friedrichshafen eine wichtige Ingenieurschmiede der Region sei, bestätigten die Vertreter der Partnerunternehmen, Annemarie Scheuermann (EADS), Thomas Nerz (ZF) und Dr. Klaus Waldschmidt (MTU). Auch Lothar Wölfle zeigte sich „ausgesprochen froh, dass wir die Duale Hochschule hier haben.“ Denn immer wieder sorgten sich die Firmen der Region über einen Fachkräftemangel, so der Landrat.
