Lothar Wölfle war am 20. September 2010 offiziell zu Gast in der Gemeinde Sipplingen. Zunächst gab es am frühen Nachmittag einen Gedankenaustausch mit Bürgermeister Anselm Neher sowie Gemeinderäten. „Die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt funktioniert wirklich toll und insbesondere der Landrat hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Gemeinde“, lobte Neher den Gast aus Friedrichshafen. „Ich schätze die konstruktive und pragmatische Herangehensweise, durch die sich die Sipplinger immer wieder auszeichnen“, erwiderte Wölfle.
In dem Gespräch mit dem Landrat ging es unter anderem um einen Radweg entlang des Ufers und parallel zur Bahntrasse im östlichen Ortsteil. „Wir erleben hier regelmäßig Horrorszenarien, wenn Radfahrer die Bundestraße queren und dann neben der vielbefahrenen Fahrbahn auf dem 1,50 Meter breiten Gehweg in beide Richtungen fahren“, macht der Bürgermeister den aus Sicht der Gemeinde dringend nötigen Radweg deutlich. Diskutiert werden hier eine Uferaufschüttung oder ein Steg parallel zum Ufer. „Bei solchen Landschafts- und Umweltschutzthemen hat das Regierungspräsidium das letzte Wort“, erklärte der Landrat. Er wolle sich dort für eine Lösung einsetzen, die auch den offenkundigen Sicherheitsbelangen Rechnung trägt, versprach Wölfle.
Auch die Parkplatzsituation in der Ufergemeinde kam beim Besuch des Landrats zur Sprache. Der Handlungsspielraum sei sehr beschränkt, weil sich 87 Prozent der Gemeindegemarkung im Landschaftsschutzgebiet befänden, erklärten die Kommunalpolitiker. In den Sommermonaten reiche der vorhandene Platz aber „hinten und vorne“ nicht. Oftmals würden von den Gästen Grundstückszufahrten zugeparkt und nicht selten sei die Verkehrssicherheit gefährdet, wurde aus Sipplingen berichtet.
Hier verhalte es sich ähnlich, wie beim Radweg, denn es müssen die betroffenen Güter und Interessen sorgfältig abgewogen werden, erläuterte der Landrat. Um den gegenüber dem Yachthafen angedachten neuen Parkplatz mit 25 Stellplätzen genehmigen zu können, müsse ein überwiegendes öffentliches Interesse nachgewiesen werden. Wölfle sagte auch hier seine Unterstützung beim weiteren Vorgehen der Gemeinde zu.
Bei einem anschließenden Rundgang entlang der Sipplinger Uferpromenade nahm der Gast aus dem Landratsamt die besprochenen Projekte und Problembereiche persönlich in Augenschein. „Gerade der Bereich zwischen Yachthafen und Bahnhof hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und wird offensichtlich von den Sipplinger Bürgern und Gästen sehr gut angenommen“, stellte Lothar Wölfle dabei fest.
Dieser Besuch von Lothar Wölfle ist Teil einer ganzen Serie von Gemeindevisiten, bei denen der Landrat im Laufe von zwei Jahren alle 23 Städte und Gemeinden des Bodenseekreises offiziell besuchen will. „Ich möchte mir ein noch genaueres Bild vom Leben der Bürger des Kreises in ihren Gemeinden machen“, erklärt Wölfle. „Außerdem war und ist das Landratsamt ja an vielen Projekten vor Ort beteiligt. Ich will schauen, wie sich diese entwickelt haben und mir auch Anregungen für die künftige Arbeit holen“, so der Landrat weiter. Nach seinen Antrittsbesuchen im Jahr 2007 ist es bereits das zweite Mal in seiner Amtszeit, dass der Landrat planmäßig alle Städte und Gemeinden des Bodenseekreises besucht.
