Lothar Wölfle war am 5. Oktober 2010 offiziell zu Gast in der Stadt Markdorf. Der Besuch begann am frühen Nachmittag mit einem Gedankenaustausch mit Bürgermeister Bernd Gerber sowie Gemeinderäten. Dabei wurden neben der Situation der Kreis- und Stadtfinanzen auch Einzelprojekte angesprochen. So auch das Markdorfer Mehrgenerationenhaus in der Spitalstraße. „Entgegen anders lautenden Zeitungsberichten werden wir auch im kommenden Jahr unseren Teil tragen, trotz einer extrem schwierigen Haushaltslage“, sagte Bürgermeister Gerber, „denn wir sind von der Sinnhaftigkeit dieser Einrichtung überzeugt.“ „Auch der Landkreis wird das Haus wie versprochen auch im kommenden Jahr fördern“, bekräftigte Landrat Wölfle.
Bei den anschließenden Ortsterminen mit dem Gast aus dem Landratsamt präsentierte der Bürgermeister aus seiner Sicht für Markdorf typische und Projekte und Entwicklungen. Bei der Firma Licos Truckteck GmbH in der Bergheimer Straße ließ sich der Landrat zeigen, wie mit einer intelligenten Steuerung der Motorkühlung von großen Lastkraftwagen mehrere hundert Liter Diesel pro Jahr und Lkw gespart werden können. Allerdings bekam auch der Markdorfer Automobilzulieferer die Wirtschaftskrise empfindlich zu spüren. „Mit Kurzarbeit haben wir es geschafft, vor allem auch die erfahrenen Kollegen zu halten, denn ein junges Unternehmen wie wir ist auf diesen Erfahrungsschatz angewiesen“, erklärte Licos-Geschäftsführer Dr. Andreas Wolf. „Weitsichtig und vernünftig“ nannte Landrat Wölfle diese Firmenpolitik: „Bei zunehmend mangelndem Nachwuchs in vielen Branchen werden diese Unternehmen nur dann weiterhin erfolgreich sein können, wenn sie das Potential ihrer Mitarbeiter über 50 erkennen und nutzen“, so Wölfle. Mittlerweile füllen sich bei Licos die Auftragsbücher wieder - vor allem Mercedes- und Volvo-Laster fahren mit der Markdorfer Technologie und sogar in Indien gibt es bereits eine kleine Lkw-Flotte damit – und es wurden neue Mitarbeiter eingestellt.
Bei der Besichtigung des neuen Baugebietes Markdorf-Süd sagte Bürgermeister Gerber, „dass die Stadt auch weiterhin Entwicklungsmöglichkeiten und Wachstum braucht.“ Mit rund 60 bis 100 Neubürgern pro Jahr rechne man im Rathaus. Vor allem junge Familien sollen sich auf dem knapp acht Hektar großen Baugebiet ansiedeln können. Geplant sind insgesamt 70 Einzel-, Doppel-, Reihen- sowie Mehrfamilienhäuser.
Schließlich überzeugte sich der Landrat von der Qualität der stadteigenen Weinlage Wangener Halde. Auf sechs Hektar werden hier im Jahr durchschnittlich 50.000 Liter Wein erzeugt, vor allem Spätburgunder und Müller-Thurgau. Ein Großteil davon bleibe für besondere Anlässe der Stadt vorbehalten, erklärte Rebmeister Hubert Gutemann. „Elegant und frisch“, bestätigte Lothar Wölfle dann auch nach einer Kostprobe.
Dieser Besuch von Lothar Wölfle ist Teil einer ganzen Serie von Gemeindevisiten, bei denen der Landrat im Laufe von zwei Jahren alle 23 Städte und Gemeinden des Bodenseekreises offiziell besuchen will. „Ich möchte mir ein noch genaueres Bild vom Leben der Bürger des Kreises in ihren Gemeinden machen“, erklärt Wölfle. „Außerdem war und ist das Landratsamt ja an vielen Projekten vor Ort beteiligt. Ich will schauen, wie sich diese entwickelt haben und mir auch Anregungen für die künftige Arbeit holen“, so der Landrat weiter.
Nach seinen Antrittsbesuchen im Jahr 2007 ist es bereits das zweite Mal in seiner Amtszeit, dass der Landrat planmäßig alle Städte und Gemeinden des Bodenseekreises besucht.