Die Ereignisse in Japan sind für die Bevölkerung Deutschlands kein Anlass für die Einnahme hochdosierten Jods. Das Gesundheitsamt des Bodenseekreises warnt indes vor dadurch möglichen gesundheitlichen Gefahren.
Derzeit werden immer wieder Informationen verbreitet, dass man sich mit Jodtabletten vor den Folgen von Radioaktivität schützen könne. Im Umkreis von maximal 100 Kilometern um einen Reaktorunfall kann dies für bestimmte Personengruppen, wenn radioaktives Jod-131 freigesetzt wurde, auch der Fall sein. Dann wird die Aufnahme dieses radioaktiven Jods durch die Einnahme von Jodtabletten, die die 1000fache Tagesdosis enthalten, verhindert. Das – insgesamt geringe – Risiko von durch Jod-131 verursachten Krebs wird damit verringert. Dem stehen jedoch die Risiken einer derartig hohen Jodzufuhr gegenüber, vor allem das Auslösen einer Schilddrüsenüberfunktion. In der Abwägung ist diese Jodgabe deshalb selbst im Katastrophenfall für über 45-Jährige nicht empfohlen.
Aufgrund der großen Entfernung und der nur achttägigen Halbwertszeit von Jod-131 haben die Ereignisse in Japan auf den Bodenseekreis keinen Einfluss. Die Strahlenwerte bei uns sind nicht erhöht. Eine extrem hohe Jodzufuhr birgt somit nur große Risiken ohne jeglichen Vorteil. Das Gesundheitsamt warnt deshalb eindringlich vor einer hochdosierten Jodeinnahme aus Angst vor Strahlung.
Menschen, denen wegen einer Schilddrüsenerkrankung oder anderer Umstände ein Jodpräparat verordnet wurde, können und sollen ihre Medikamente wie gewohnt einnehmen.
Weitere und aktuelle Informationen zu diesem Thema sind unter www.bfs.de (Bundesamt für Strahlenschutz) sowie www.bundesregierung.de (Startseite: "Japan und die Folgen") abrufbar.