Senioren begeistert von Verbraucherveranstaltung „Sicher im Internet“

Der KSR-Vorsitzende im Bodenseekreis, Harald Leber, und Oberbürgermeisterin Sabine Becker bei der Verbraucherkonferenz 60+ in Überlingen. Bild: KSR

Zur der halbtägigen Verbraucherkonferenz für Senioren 60+ „Sicher im Internet“, hatte das Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz am 1. März 2011 in den Kursaal der Stadt Überlingen eingeladen. Mit von der Partie waren namhafte Kooperationspartner, wie die Verbraucher Initiative e.V.(Bundesverband), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), die Euro-Info Verbraucher e.V. und die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Der Landesseniorenrat wurde durch den ersten Vorsitzenden des Kreisseniorenrates (KSR) im Bodenseekreis, Harald Leber, vertreten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der verantwortliche Umgang der Verbraucher mit den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Internets.

Wolfgang Seiffert vom Kreisseniorenrat begrüßte als Moderator die etwa 130 angemeldeten Seniorinnen und Senioren sowie die Referenten. Im mit Blumen geschmückten und toll dekorierten großen Kursaal stellte die Oberbürgermeisterin Sabine Becker, in einem kurzen Statement die Stadt Überlingen vor. In weiteren Grußworten erinnerte Barbara Thoma vom Stuttgarter Landwirtschaftsministerium an das Leitbild der Landesregierung, dass es für den mündigen und gut informierten Verbraucher keine Altersbegrenzung gebe, weshalb das Internet gerade älteren Menschen neue Möglichkeiten, den Alltag zu erleichtern, Hilfe zu organisieren und neue Kontakte zu knüpfen, eröffne. Doch berge die neue Freiheit auch Gefahren und Schwachstellen in der Datensicherheit. Deshalb ergänzte Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher-Initiative: „Wer als Verbraucher die Chancen des Internets nutzen will, muss auch seine Rechte und Pflichten kennen.“

Auch Harald Leber vom KSR, erinnerte an besondere Fallstricke, die sich bei all zu sorglosem Umgang mit dem Internet ergeben können. In gut verständlich vorgetragenen Fachvorträgen, wurde deshalb immer wieder auf die Sensibilität des Nutzers im richtigen Umgang mit dem Internet hingewiesen. So sollte man beim Eintritt in die digitale Welt im Suchvorgang besonders auf das im EU-Raum vorgeschriebene Impressum beziehungsweise auf eine Kontaktanschrift eines Anbieters achten. Bei fehlenden Angaben zur Firmierung des Anbieters oder bei Postfachadressen ist besondere Vorsicht geboten. Manchmal empfiehlt sich auch ein Rückanruf beim Anbieter, um feststellen zu können, ob dieser in der Realität überhaupt noch existiert.

Geachtet werden sollte beim Interneteinkauf auch auf das Widerrufs- und Rückgaberecht für Waren. Oftmals wird auf das Recht im Kleingedruckten oder in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nur versteckt hingewiesen. Das Widerrufs- und Rückgaberecht beträgt in fast allen EU-Ländern 14 Tage nach Erhalt der Ware, bei fehlerhafter Belehrung sogar länger. Zwischen dem Widerrufs- und dem Rückgaberecht besteht ein wesentlicher Unterschied. Während das Widerrufsrecht durch Erklärung oder durch Rücksendung der Ware erfolgt, bezieht sich das Rückgaberecht, nur auf die reine Rücksendung der Ware. 

Auch sollte man äußerst sensibel reagieren, wenn der Preis einer Ware besonders niedrig ist. Deshalb versuchen immer mehr Dienstleistungsanbieter über das Internet ans schnelle Geld zu gelangen. Sie verschleiern unter anderem Preishinweise und wichtige Vertragsinhalte. Opfer sind immer wieder geschäftlich oder technisch unerfahrene Personen. Köder dieser Masche sind oft Gewinnspiele, Testangebote oder „kostenlose Probephasen“. Auch das Online-Banking kam in der Vortragsreihe nicht zu kurz. Das Ausspähen von Zugangsdaten oder die Fernsteuerung des Banking-Systems durch Dritte sowie Phishing-Angriffe (Passwort-Fishing) über E-Mails sind erhebliche Gefahrenpunkte beim Online-Banking. Deshalb sollte ein Passwort und auch Bankverbindungen und Kontonummern nicht an unbekannte Dritte weitergegeben werden. Sicherheits- und Virenprogramme für den PC sollten genutzt werden.

Zum Abschluss der gelungenen und mit viel Beifall und Anerkennung bedachten Verbraucherkonferenz, waren sich alle Referenten und Mitwirkende mit Georg Abel von der Verbraucher-Initiative einig: „Das Internet ist weiterhin kritisch und mit Vorsicht zu betrachten, denn die Fehler machen die vor dem Gerät sitzenden Benutzer und nicht das Internet.“ Darüber hinaus besitzt das Internet keine Löschtaste und jede Anwendung hinterlässt Spuren, so der stellvertretende Vorsitzende und Pressesprecher des KSR, Wolfgang Seiffert.
                                                                                                                                               Wolfgang Seiffert, Pressereferent im KSR, 11.03.2011