Netzwerk unterstützt Schulen und Lehrer: Mobbing besser erkennen und verhindern

Lehrerinnen und Lehrer tauschen sich zum Thema Gewaltprävention und seelische Gesundheit an Schulen aus, hier mit Harald Reiners von der Polizeidirektion Friedrichshafen. Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Weniger Mobbing und Gewalt an den Schulen im Bodenseekreis – dieses Ziel hat sich das Netzwerk Bildung & Gesundheit gesetzt. Der Auftakt hierfür war am Donnerstag, 12. Mai 2011, ein Fachtreffen von Lehrern und Schulsozialarbeitern in Meersburg zum Thema Gewaltprävention und seelische Gesundheit an Schulen. Weitere Eckpfeiler der neuen Initiative sind Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, sowie die Auszeichnung besonders vorbildlicher Schulen mit dem Siegel „Gesunde Schule“.

In der Meersburger Sommertalhalle kamen am 12. Mai rund 60 Schulleiter, Lehrer und Schulsozialarbeiter aus 27 Schulen des Bodenseekreises zusammen, um sich über die Vermeidung von Mobbing, Gewalt und deren seelischen Folgen zu informieren. Eingeladen hatte das „Netzwerk Bildung & Gesundheit“ des Bodenseekreises. Den Teilnehmern wurde unter anderem das Konzept der Sommertalschule Meersburg vorgestellt, das im vergangenen Herbst mit dem Siegel „Gesunde Schule“ ausgezeichnet wurde. Die Schule setzt bei ihren Bemühungen vor allem auf das soziale Miteinander und auf störungsfreien Unterricht. „Gewaltprävention fängt nicht beim Einzelnen an, sondern bei allen, und zwar zeitgleich“ so Schulleiter Jürgen Ritter, „weshalb wir ein Schulcurriculum erarbeitet und uns im Bereich der Kommunikation fortgebildet haben“. Schulklima und Schulatmosphäre werden kontinuierlich überprüft und es sei spürbar, dass dieser Ansatz Wirkung zeige, so Ritter.

Insgesamt sind im vergangenen Jahr erstmals sieben Schulen des Landkreises mit dem Siegel „Gesunde Schule“ in den Bereichen Gewaltprävention und seelische Gesundheit ausgezeichnet worden. Das Siegel wird für zwei Jahre verliehen, dann werden die Schulen neu bewertet. Noch bis Ende 2011 können sich Schulen im Bodenseekreis um ein Siegel „Gesunde Schule“ bewerben. Auch in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Körper und Gesundheit, Suchtprävention und Gesundheit am Arbeitsplatz kann sich um das Siegel beworben werden. Auf der Internetseite www.siegel-gesunde-schule.de gibt es weitere Informationen dazu. Dort kann man auch zu einer Datenbank gelangen, die über gesundheitsförderliche Angebote informiert, die in Schulen umgesetzt werden können.

Ein weiteres Schwerpunktthema des Fachtreffens in Meersburg war das Programm „Mobbingfreie Schule“ der Landesregierung. „Mobbing als Form von Gewalt verstehen und erkennen“, sind laut der Ulmer Gewaltpräventionsberaterin Annette Jakob-Ostrowski die ersten Schritte, um in einer Schule Gewaltprävention anzugehen. „Es ist die Aufgabe aller Pädagogen an einer Schule, Gewalt auf Schulhöfen und in Klassenzimmern frühzeitig zu begegnen, bevor sich solche Strukturen verfestigen“, so Jakob-Ostrowski. Als Beispiel wurde der Filmbeitrag „Schulweg in die Angst“ angespielt, den Schulen erhalten, die an dem Programm teilnehmen. Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter im Bodenseekreis können sich hierzu an zwei Seminarnachmitttagen fortbilden. Weitere Information erhalten Interessierte bei Christine Topcu vom Gesundheitsamt des Bodenseekreises (Tel.: 07541 204-5836, E-Mail: christine.topcu@bodenseekreis.de).