Wie kann Pflegebedürftigkeit und ein vorzeitiger Umzug ins Pflegeheim durch ein sicheres Umfeld hinausgezögert oder vermieden werden? – das ist das Thema einer Diskussions- und Informationsveranstaltung am Donnerstag, 20. Oktober 2011 im Landratsamt Bodenseekreis. Um 19:00 Uhr sprechen Experten in der Friedrichshafener Glärnischstraße 1-3 über die Themen Pflege und Vorsorge. Der Eintritt ist frei. Anlass ist das einjährige Bestehen des Pflegestützpunkts im Landratsamt. Pflegebedürftige und deren Angehörige erhalten hier unabhängige und kostenlose Beratung.
Auf dem Podium informiert Paul Fundel von der Wohnberatungsstelle zum Thema Barrierefreiheit und Möglichkeiten der Wohnraumanpassung; Dr. Max Zollner von T-City über sichere Haustechnik; Harald Reiners von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Friedrichshafen über häufige Gefahren für alleinlebende Senioren und wie man sich schützen kann sowie über Fahrtüchtigkeit im Alter; Rechtsanwalt Martin Frick über die Rechtslage bei Telefon- und Haustürgeschäften sowie über Betreuung und Vollmacht. Schließlich sprechen auch die beiden Beraterinnen des Pflegestützpunktes, Ursula Eberhart und Gabriele Knöpfle, über die bisherigen Erfahrungen im Rahmen der Beratung sowie über häufige pflegeauslösende Faktoren und Aspekte der Sturzprophylaxe.
Mitte Oktober vergangenen Jahres wurde der Pflegestützpunkt im Landratsamt Bodenseekreis in der Friedrichshafener Glärnischstraße eröffnet. Angehörige und Betroffene können sich dort kostenlos und neutral rund ums Thema Pflege beraten lassen und erhalten Hilfe bei der Organisation der häuslichen Pflege. Seither wurde dieses Beratungsangebot rund 800-mal genutzt. Im Rahmen der Beratungen stellen Ursula Eberhart und Gabriele Knöpfle immer wieder fest, dass ein Pflegefall für die Betroffenen in der Regel überraschend kommt und geeignete Unterstützungsmöglichkeiten meist nicht bekannt sind. Oftmals ist aber bereits ein Hilfebedarf erkennbar, lange bevor die Pflegebedürftigkeit festgestellt wird, vor allem bei hochbetagten Angehörigen. Wenn auf diesen zunehmenden Hilfe- und Unterstützungsbedarf jedoch nicht frühzeitig mit geeigneten Unterstützungsmaßnahmen reagiert wird, kann Pflegebedürftigkeit oder sogar ein vorzeitiger Umzug ins Pflegeheim die Folge sein. Daher legt man im Pflegestützpunkt großen Wert auf Prävention und frühzeitige Beratung.
Der Pflegestützpunkt ist erreichbar unter Tel. 07541 204-5195 oder -5196.