An diesem Samstag (8. Oktober 2011) üben die Behörden und Rettungsorganisationen im Bodenseekreis für den Katastrophenfall. Die Einsatzkräfte werden vor allem im Bereich der Uferpromenade Friedrichshafen, zwischen Fischbach und Immenstaad sowie östlich von Tettnang aktiv sein. In diesen Bereichen sowie den Zufahrtsstraßen kann es daher bis zum späten Mittag vereinzelt zu Verkehrsbehinderungen kommen. Rund 180 Einsatzfahrzeuge werden an der Übung beteiligt sein. Das Landratsamt bittet Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis.
"Es werden an diesem Samstagvormittag viel Blaulicht, Uniformen und Einsatzgeräte zu sehen sein, vor allem im Großraum Friedrichshafen“, sagt Landrat Lothar Wölfle. Bei dieser Übung werde aber keine Gefahr oder Notsituation für die Bürger bestehen, versichert der Landrat. Auch der Strom werde nirgendwo abgeschaltet – diesen Notfall üben die Krisenmanager nur theoretisch im Lagezentrum des Landratsamts. „Wir führen diese Übung durch, um in einem Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein, denn die Katastrophenschutzbehörden und -organisationen im Bodenseekreis nehmen ihre Verantwortung sehr ernst“, ergänzt Wölfle. Rund 1.200 Retter und Helfer aus dem gesamten Bodenseekreis und darüber hinaus werden bei der Übung unter Federführung des Landratsamts im Einsatz sein, die meisten davon ehrenamtlich.
Eines der größten Übungsszenarien mit mehreren hundert Einsatzkräften wird vor der Friedrichshafener Uferpromenade zu beobachten sein: Ein Schiff gerät in Brand und es müssen viele Verletzte und Passagiere geborgen werden. Hierzu wird auch Hilfe von „Übersee“ gerufen und eine internationale Suchkette gebildet. An einem anderen Schauplatz werden die Retter und Helfer ein Unglück mit einem Gefahrguttransport zu bewältigen haben – ohne wirkliche Gefahr für Mensch und Natur, wie das Landratsamt bekräftigt.
„Solch eine Übung muss gut vorbereitet sein, weshalb wir gemeinsam mit vielen Experten ein Regiebuch dafür erarbeitet haben“, erklärt Dr. Michael Bussek, Leiter des Katastrophenstabes des Landratsamts. Darin seien aber nur Eckdaten vorgegeben. Was genau auf sie zukommt, wüssten die Einsatzkräfte und Krisenstabsmitarbeiter noch nicht. „Wie im echten Leben wird es bei dieser Übung also immer etwas anders kommen, als man denkt. Von allen Beteiligten wird also viel Flexibilität, Professionalität und auch Improvisationstalent gefordert sein“, so Bussek.
Für den Fall, dass während der Übungszeit wirklich etwas passiert, haben Feuerwehr und Rettungsdienste übrigens eine flächendeckende Bereitschaft eingerichtet, teilt das Landratsamt mit. Die Notrufnummer 112 wird wie gewohnt erreichbar sein.