Lothar Wölfle war am 18. Januar 2012 offiziell zu Gast in der Gemeinde Immenstaad. Zu Beginn des Besuchs fand ein Gedankenaustausch mit Bürgermeister Jürgen Beisswenger und Vertretern der Gemeinderatsfraktionen statt. „Wir schauen auf viele Jahre guter und partnerschaftlicher Zusammenarbeit zurück und freuen uns auf die kommenden“, sagte Beisswenger.
Zentraler Programmpunkt des Nachmittags war ein Besuch und Bürgergespräch in der Wohnanlage für Jung und Alt „Lebensräume am Rathaus“, direkt im Zentrum der rund 6.100 Einwohner zählenden Seegemeinde. Etwa 50 Bewohner und Bürger waren zu dem Termin gekommen. Michael Abler, Gemeinwesenarbeiter und zentraler Ansprechpartner in der Wohnanlage, stellte das Projekt vor: „In den 43 Wohnungen leben hier rund 60 Personen aller Altersgruppen. Das zentrale Credo ist es‚ professionelle Angebote mit Selbst- und Nachbarschaftshilfe zu verbinden, denn ohne letztere werden angesichts des demographischen Wandels künftig die sozialen Herausforderungen nicht mehr zu meistern sein.“ Die zentrale Lage der Gebäude sei zudem wichtig, um insbesondere den älteren Bewohnern die Teilhabe am öffentlichen Leben der Gemeinde zu ermöglichen, so Abler, der im Auftrag des Projektträgers Stiftung Liebenau die Wohnanlage betreut.
Auch das Bürgerbüro Immenstaad habe seit 1998 hier seinen Sitz und sei damit ein zentraler Treffpunkt für die Bürger der Gemeinde, wie Mitbegründer Leopold Hanssen erläuterte. Die 15 Engagierten würden jedes Jahr ein reichhaltiges Programm zusammenstellen, beispielsweise mit Kulturausflügen, Vorträgen und Computerkursen, so Hanssen.
Der Landrat stellte in den „Lebensräumen“ die Arbeit der Kreisbehörde vor, sprach aktuelle politische Themen an und ging auf die Fragen der Anwesenden ein. So war die Energiewende ebenso Gegenstand der Diskussion wie der Kreishaushalt. Am Herzen lag vielen Anwesenden auch die Busverbindung von und nach Immenstaad: Ob man die Busse nicht häufiger fahren lassen könne, war die Frage mehrerer Bürger. Lothar Wölfle dazu: „Der kürzlich im Kreistag verabschiedete Nahverkehrsplan trägt genau diesem Ansinnen Rechnung. Wir wollen das Angebot auf den Hauptverkehrsachsen verdichten und dort den Takt erhöhen beziehungsweise einrichten.“ Das werde sich aber noch nicht morgen oder übermorgen im Fahrplan niederschlagen, so der Landrat, denn dafür müsste noch einiges an Planung und Abstimmung mit allen Beteiligten erfolgen.
Den Abschluss der Visite des Landrats bildete ein Besuch bei der Firma ND SatCom in der Graf-von-Soden-Straße. Geschäftsführer Julian Bott gab den Besuchern aus Landratsamt und Rathaus einen Überblick über die Tätigkeitsfelder des Unternehmens, dessen Anteile zu drei Vierteln von der EADS-Tochter Astrium gehalten werden. ND SatCom ist auf satellitengestützte Kommunikationslösungen spezialisiert. So rüsten die Immenstaader beispielsweise Übertragungswagen für Fernsehstationen aus oder beliefern die Bundeswehr mit moderner Fernmeldetechnik. Von den weltweit rund 300 Mitarbeitern arbeiten mehr als 200 am Standort Immenstaad.
Dieser Besuch ist Teil einer ganzen Serie von Gemeindevisiten, bei denen der Landrat im Laufe von etwa zwei Jahren alle 23 Städte und Gemeinden des Bodenseekreises offiziell besuchen will. „Ich möchte mir ein noch genaueres Bild vom Leben der Bürger des Kreises in ihren Gemeinden machen“, erklärte Wölfle. „Außerdem war und ist das Landratsamt ja an vielen Projekten vor Ort beteiligt. Ich will schauen, wie sich diese entwickelt haben und mir auch Anregungen für die künftige Arbeit holen“, so der Landrat weiter.
Nach seinen Antrittsbesuchen im Jahr 2007 ist es bereits das zweite Mal in seiner Amtszeit, dass der Landrat planmäßig alle Städte und Gemeinden des Bodenseekreises besucht.