Das Jugendamt des Bodenseekreises sucht engagierte und aufgeschlossene Pflegeeltern für Kinder und Jugendliche in Not. Bei einer Vollzeitpflege werden Kinder und Jugendliche in eine andere Familie vermittelt und dort durchgängig betreut. „Derzeit haben wir im Bodenseekreis etwa 85 Familien, die bedürftigen Kindern und Jugendlichen auf diese Weise ein befristetes oder sogar dauerhaftes Zuhause geben“, erklärt Barbara Heinzelmann vom Kreisjugendamt, die sich dort um dieses Thema kümmert. „Es wäre aber schön, wenn wir noch mehr aufnahmebereite Familien hätten, denn wir achten sehr darauf, dass Pflegekind und -familie gut zueinander passen“, so Heinzelmann weiter.
Die Gründe, die eine Vollzeitpflege in einer fremden Familie notwendig machen können, sind vielfältig: Überforderung, psychische Erkrankung oder Erziehungsunfähigkeiten der leiblichen Eltern kommen ebenso vor wie sexueller Missbrauch oder Misshandlungen. Kommt das Jugendamt zu dem Schluss, dass eine Pflegefamilie in solch einem Fall eine passende Hilfe sein kann, begleiten und beraten die Experten der Behörde das Pflegekind, die Pflegefamilie und die leiblichen Eltern während des gesamten Pflegeverhältnisses. Um die Pflegeeltern auf diese Aufgabe vorzubereiten, bietet das Jugendamt Qualifizierungskurse an, in denen sich die Bewerber unter anderem mit erfahrenen Pflegeeltern austauschen können. „Pflegeeltern übernehmen eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe für die Jugendhilfe und erhalten dafür auch ein Pflegegeld“, ergänzt Barbara Heinzelmann.
Für Interessierte, die sich vorstellen können, Pflegekinder bei sich aufzunehmen, gibt es am Mittwoch, 14. März 2012 einen Informationsabend des Jugendamts. Im Landratsamt-Hauptgebäude in der Friedrichshafener Albrechtstraße 77 werden die verschiedenen Formen der Pflege und der Bewerbungsablauf vorgestellt. Treffpunkt ist um 18:00 Uhr im Eingangsbereich.
Weitere Informationen zum Thema Vollzeitpflege bei Barbara Heinzelmann vom Kreisjugendamt unter Tel. 07541 204-5646.