Landtagspräsident Guido Wolf besucht Bodenseekreis

Der baden-württembergische Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) hat am 05. Juli 2012 den Bodenseekreis offiziell besucht. Hier plädierte er für eine Landespolitik, die sowohl den ländlichen Raum als auch die Leistungsfähigkeit der Kommunen nicht aus den Augen verliert. Wolf tauschte sich bei seinem Besuch mit Kommunalpolitikern aus und besuchte den Bodensee-Airport Friedrichshafen sowie die kreiseigene Elektronikschule in Tettnang.

Der Landtagspräsident wurde am Vormittag von Landrat Lothar Wölfle, Abgeordneten, Bürgermeistern und Kreisräten sowie der Verwaltungsspitze des Kreises im Landratsamt empfangen. In dem Gespräch sagte Wolf, die gute Entwicklung Baden-Württembergs über die Jahrzehnte beruhe auch darauf, dass eine „Balance zwischen einer Politik für die Ballungszentren und einer Politik für den ländlichen Raum gehalten wurde.“ Diese müsse auch in Zukunft Ziel politischen Handelns sein, so Wolf. In der Regel wisse die kommunale Seite am besten, was die jeweilige Region braucht, um sich nachhaltig zu entwickeln. Hier sprach sich der Landtagspräsident für ein partnerschaftliches Miteinander von Land und Kommunen aus. Klare Zuständigkeiten seien hierfür unabdingbar -  auch um den Bürgern das Tun der öffentlichen Hand vermitteln zu können.

Landrat Lothar Wölfle bestätigte dies aus der Sicht kommunalpolitischer Praxis. So werde beispielsweise das Thema Flächenverbrauch von der Landespolitik derzeit sehr schematisch und teilweise sogar ideologisch betrachtet. Dies führe dazu, dass eine gewerbliche Weiterentwicklung ortsansässiger Betriebe oftmals nahezu unmöglich gemacht werde. „Die verantwortlichen Politiker vor Ort haben aber sehr wohl das nötige Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein, um einerseits Natur und Landschaft zu erhalten und gleichzeitig eine wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen“, betonte der Landrat.

Als ein „Grundproblem“ bezeichnete Wolf die Verkehrssituation in der Region. Sie hätte es „in besonderer Weise verdient, Entlastung zu bekommen.“ Mit Blick auf die kürzlich von der Landesregierung veröffentlichte Priorisierung der Bundesfernstraßenprojekte zeigte sich der Politiker zuversichtlich, dass der Bund diesen Empfehlungen folgen wird. Lothar Wölfle wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es eine „geradezu notwendige Konsequenz“ aus dieser Priorisierung sei, nun auch die Nadelöhre Hagnau und Meckenbeuren anzugehen. Nur so könne den beiden Bundesstraßen B 31 und B 33 die nötige Leistungsfähigkeit gegeben werden, betonte der Landrat.

Die zweite Station des präsidialen Besuches war der Bodensee-Airport in Friedrichhafen. Wolf sagte, der Flughafen sei ein „Dreh- und Angelpunkt der wirtschaftlichen Prosperität, nicht nur des Landkreises.“ Anschließend besichtigte der Landtagspräsident die Elektronikschule in Tettnang. Träger der Fachschule ist der Landkreis. Mit ihrer klaren Spezialisierung auf Innovationstechnologien und der fachlichen Tiefe der dort möglichen Qualifikationen biete diese ein in Deutschland einzigartiges Ausbildungsprofil an, erläuterte Schulleiter Jochen Würstle. Wolf lobte insbesondere den Austausch der Schule, sowohl mit der örtlichen als auch der global tätigen Wirtschaft. Dies sei wichtig, um bedarfsgerecht auszubilden und den jungen Leuten gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen zu können, sagte Guido Wolf im Gespräch mit Lehrern und Schülern.