Tularämie bei Feldhasen: Hundehalter sollten vorsichtig sein

Bei zwei im Raum Friedrichshafen tot aufgefundenen Feldhasen wurde die Krankheit Tularämie festgestellt. Das Veterinäramt geht daher davon aus, dass die Erkrankung mittlerweile im Landkreis heimisch geworden ist. Eine Gefahr für Spaziergänger besteht nicht. Jedoch sollten insbesondere Hundehalter, Förster und Jäger sowie auch Eltern darauf achten, dass ein direkter Kontakt mit verendeten Tieren vermieden wird, teilt die Behörde mit. Denn bei einem sehr engen Kontakt zu infizierten Tieren kann die auch „Hasenpest“ genannte Krankheit auf Menschen oder Hunde übertragen werden.

Tularämie ist eine durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufene Infektionskrankheit, die bei wildlebenden Hasen, Kaninchen und Nagetieren (Mäuse, Ratten, Eichhörnchen) immer wieder vereinzelt auftritt. Zuletzt sind im Bodenseekreis in den Jahren 2008 und 2009 einzelne Fälle nachgewiesen worden.

Spaziergänger sollten kranke oder tot aufgefundene Hasen und Wildkaninchen nicht anfassen, sondern den Jagdrevierinhaber - zum Beispiel über die örtliche Polizei - informieren. Jäger sollten verdächtige Tierkadaver mit Schutzhandschuhen in eine Plastiktüte packen und nach Rücksprache mit dem Veterinäramt zur Untersuchung in das Diagnostikzentrum des Tierärztlichen Untersuchungsamts Aulendorf bringen.

In sehr seltenen Fällen kann der enge Kontakt zu infizierten Tieren - also dem Anfassen infizierter Tiere ohne Schutzhandschuhe oder Einatmen erregerhaltiger Aerosole beim Zerlegen - auch beim Menschen zu einer schweren Infektion (Zoonose) führen. Der Krankheitsverlauf ist dann von der jeweiligen Unterart des Erregers, vom Übertragungsweg, von der Eintrittspforte des Erregers sowie der Erregermenge abhängig. Bei einem besonders schweren Verlauf kann solch eine Infektion auch zum Tod führen.

Die verendeten Hasen wurden bereits am 10. Oktober 2012 bei Ailingen-Berg von einem Jäger gefunden und dem Diagnostikzentrum des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamtes Aulendorf übergeben. Zum Nachweis der Erkrankung ist eine mehrtägige labortechnische Untersuchung nötig.

Infos und Beratung gibt das Veterinäramt des Bodenseekreises unter Tel.: 07541 204-5177

Infos im Internet:
www.cvuas.de/pub/beitrag.asp