Das Jugendamt des Bodenseekreises sucht engagierte und aufgeschlossene Vollzeit-Pflegeeltern für Kinder und Jugendliche in Not. Bei einer Vollzeitpflege werden Kinder und Jugendliche in eine andere Familie vermittelt und dort durchgängig betreut. „Derzeit haben wir im Bodenseekreis etwa 87 Familien, die Kindern und Jugendlichen auf diese Weise ein befristetes oder sogar dauerhaftes Zuhause geben“, erklärt Barbara Heinzelmann vom Kreisjugendamt, die sich dort um dieses Thema kümmert. „Es wäre aber schön, wenn es noch mehr wären, denn wir achten sehr darauf, dass Pflegekind und -familie gut zueinander passen“, so Heinzelmann weiter.
Die Gründe, die eine Vollzeitpflege in einer fremden Familie notwendig machen können, sind vielfältig: Überforderung, psychische Erkrankung oder Erziehungsunfähigkeiten der Eltern kommen ebenso vor wie sexueller Missbrauch oder Misshandlung. In solch einem Fall leitet das Jugendamt diese Hilfsmaßnahme ein. Die Experten der Behörde begleiten und beraten dann das Pflegekind, die Pflegefamilie und die leiblichen Eltern während des gesamten Pflegeverhältnisses. Die Pflegeeltern übernehmen damit eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe für die Jugendhilfe und erhalten dafür auch ein Pflegegeld. Um die Pflegeeltern auf diese Aufgabe vorzubereiten, bietet das Jugendamt Qualifizierungskurse an, in denen sich die Bewerber unter anderem mit erfahrenen Pflegeeltern austauschen können.
Für Interessenten, die sich vorstellen könnten, Pflegekinder bei sich aufzunehmen, gibt es am Dienstag, 4. Dezember 2012 einen Informationsabend des Jugendamts. Im Landratsamt in der Friedrichshafener Albrechtstraße 77 (graues Hauptgebäude) werden die verschiedenen Formen der Pflege und der Bewerbungsablauf vorgestellt. Treffpunkt ist um 18:00 Uhr im Eingangsbereich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen zum Thema Vollzeitpflege beim Kreisjugendamt: Barbara Heinzelmann, Tel. 07541 204-5646 oder Marion Jockers-Egbers, Tel. 07541 204-5058.