Grundkurs für Pflegeeltern erfolgreich beendet

Die angehenden Pflegeeltern sind glücklich über erfolgreich abgeschlossenen Grundkurs. Foto: Landratsamt Bodenseekreis

14 Frauen und Männer aus dem Bodenseekreis haben im März erfolgreich den Grundkurs für Pflegeeltern abgeschlossen. Nun sind sie bereit, Kinder und Jugendliche aufzunehmen und zu betreuen. Derzeit gibt es im Bodenseekreis etwa 85 Familien, die Kindern und Jugendlichen auf diese Weise ein befristetes oder sogar dauerhaftes Zuhause geben. „Pflegeeltern übernehmen damit eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe für die Jugendhilfe und erhalten dafür auch ein Pflegegeld“, so Barbara Heinzelmann vom Kreisjugendamt. Um die Pflegeeltern auf diese Aufgabe vorzubereiten, bietet das Jugendamt Qualifizierungskurse an, in denen sich die Bewerber unter anderem mit erfahrenen Pflegeeltern austauschen können.

Der Grundkurs für werdende Pflegeeltern besteht aus zwei Abendterminen und einer ganztägigen Veranstaltung. Hier wurden die rechtlichen und finanziellen Aspekte einer Vollzeitpflege für Kinder beleuchtet. Auch wurden ausführliche Informationen zum Ablauf und Zustandekommen von Pflegeverhältnissen vermittelt. Ein erfahrenes Psychologenteam erklärte den 14 Teilnehmern die Bindungsformen und den Beziehungsaufbau zum Kind. Die Frauen und Männer im Alter von 28 bis 48 Jahren erhielten auch einen Einblick in mögliche Verhaltensweisen seelisch verletzter Kinder. Anhand von praktischen Übungen wurden die Aufnahme eines Kindes und eine hilfreiche Begleitung vorbereitet. Das Team Pflegefamilienarbeit vom Jugendamt stellten die umfangreichen Angebote für Pflegeeltern vor und erfahrene Pflegeeltern berichteten von ihrer Arbeit und standen den Teilnehmern für viele Fragen zur Verfügung.

Mitarbeiter des Jugendamts haben die künftigen Pflegeeltern auch Zuhause besucht, um sich Bild von deren Lebensumständen zu machen. „Es ist wichtig, dass wir die Pflegefamilien vorher sehr gut kennenlernen. So können wir einschätzen, ob ein Kind gut in dieses Umfeld passt“, erklärt Barbara Heinzelmann. Erst dann werden die qualifizierten Pflegeeltern auf einer Liste zur Verfügung stehender Pflegeeltern aufgenommen. Wenn es dann soweit ist, dass für ein Kind kurzfristig ein neues Zuhause gebraucht wird, ruft die Behörde die passende Pflegefamilie an.

Die Gründe, die eine Vollzeitpflege notwendig machen, sind vielfältig: Überforderung, psychische Erkrankung oder Erziehungsunfähigkeiten der Eltern kommen ebenso vor wie sexueller Missbrauch oder Misshandlung. In solch einem Fall leitet das Jugendamt diese Hilfsmaßnahme ein. Die Experten der Behörde begleiten und beraten dann das Pflegekind, die Pflegefamilie und die leiblichen Eltern während des gesamten Pflegeverhältnisses.

Das Jugendamt des Bodenseekreises ist weiterhin auf der Suche nach engagierten und aufgeschlossenen Vollzeit-Pflegeeltern für Kinder und Jugendliche in Not. Für Interessenten, die sich vorstellen könnten, Pflegekinder bei sich aufzunehmen, gibt es wieder am Mittwoch, 12. Juni 2013 sowie Mittwoch, 25. September 2013 Informationsabende im Landratsamt. Die nächste Qualifizierung für Pflegeeltern soll im Oktober beginnen.

Weitere Informationen zum Thema Vollzeitpflege beim Kreisjugendamt: Barbara Heinzelmann, Tel. 07541 204-5646 oder Marion Jockers-Egbers, Tel. 07541 204-5058.