L 331 Hiltensweiler-Oberlangnau ab Dienstag wieder geöffnet

Mit einem Langstielbagger wurde der größte Teil der Hangfläche durch Ausbaggern und mit Grobschotter stabilisiert. Da für die Sicherung des oberen Hangbereiches mit einem Stahlnetz derzeit kein Geld aus dem Landeshaushalt zur Verfügung steht, kann die Landesstraße hier aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres nur halbseitig befahren werden.

Die Landesstraße L 331 zwischen Hiltensweiler und Oberlangnau wird im Laufe des kommenden Dienstag (2. Juli 2013) wieder geöffnet. Die Straße ist dann jedoch nur halbseitig befahrbar. Der Verkehr wird durch eine Ampelanlage geregelt. Wie lange diese Lösung Bestand haben wird, ist derzeit noch unklar.

Die hangseitige Hälfte der Fahrbahn kann derzeit aus Sicherheitsgründen noch nicht für den Verkehr freigegeben werden. Denn es ist weiterhin nicht auszuschließen, dass bei einem weiteren starken Regen loses Erdreich aus den Hangbereichen oberhalb der sanierten Schotterfelder auf die Straße gespült wird. Um hier kein Risiko für die Verkehrsteilnehmer einzugehen, hat der Geologe des Landesamtes Geologie, Rohstoffe und Bergbau empfohlen, die hangseitige Straßenhälfte als Puffer zu verwenden und mit Betonelementen zu sichern. Das dafür notwendige Material wurde vom Straßenbauamt des Bodenseekreises bestellt und wird Anfang kommender Woche angeliefert und installiert.

In den vergangenen Tagen sind die abgerutschten und rutschgefährdeten Erdmassen durch einen Langstilbagger abgetragen und der Hang im unteren Drittel mit rund 600 Tonnen Grobschotter stabilisiert worden. Der verbleibende obere Hangbereich ist jedoch auch für diesen speziellen Bagger nicht erreichbar. Abhilfe könnte ein engmaschiges Netz aus Stahlseilen schaffen, das über diesen oberen Hangbereich gespannt und tief verankert wird. Solche Netze stabilisieren die Oberfläche und verbessern zudem den Halt für den Pflanzenbewuchs. Da diese Arbeiten durch Spezialisten in Handarbeit erledigt werden müssen, ist solch eine Maßnahme allerdings sehr teuer.

Beide Varianten - teilweise mit Grobschotter stabilisierter Hang mit halbseitiger Straßensperrung als Puffer oder aber vollständige Sanierung mit Schotter plus Stahlnetz - sind im Gutachten des Geologen als mögliche Verfahrensweisen genannt. Jedoch hat das für die Landesstraße verantwortliche Regierungspräsidium Tübingen mitgeteilt, dass das Land derzeit kein Geld für letztere, also die kostenintensivere, Maßnahme zur Verfügung stellen kann. Hintergrund sei die Vielzahl an Unwetterschäden der vergangenen Wochen, die vielerorts in Baden-Württemberg zu bewältigen sind.

Wie lange die Zwischenlösung mit einer nur halbseitigen Öffnung der Straße bestehen bleibt, ist derzeit noch unklar. Setzt die Straßenverwaltung des Landes weiter auf die Variante ohne Sicherungsnetz, müsse nach Einschätzung des Geologen mindestens eine Vegetationsperiode abgewartet werden, bis die Situation neu beurteilt werden kann. In dieser Zeit sei laut der Expertenstellungnahme zu beobachten, ob die natürliche Vegetation den oberen, ungesicherten Teil des Hanges ausreichend stabilisieren kann. Erst dann wird das Landratsamt, das die Landesstraßen im Auftrag des Landes pflegt, die L 331 wieder vollständig freigeben können.