Neue Selbsthilfegruppe für Stalking-Opfer

Eine neue Selbsthilfegruppe für Opfer von Stalking soll in Friedrichshafen gegründet werden. In der Selbsthilfegruppe kommen Betroffene zusammen, um sich über ihre Lebenssituation auszutauschen und gemeinsam nach Problemlösungen zu suchen. Auch Fachleute wie Polizisten, Rechtsanwälte und Psychologen sollen dabei einbezogen werden.

Der Begriff „Stalking“ kommt aus dem Englischen und kann mit „unerwünschtem Nachstellen“ übersetzt werden. Allerdings wird diese Übersetzung der schwerwiegenden Beeinträchtigung des täglichen Lebens von Stalkingopfern nicht gerecht. Diese werden häufig zu jeder Tages- und Nachtzeit durch Telefonanrufe und SMS gestört. Der Stalker oder die Stalkerin versucht ständig, in der Nähe seines/ihres Opfers zu sein. Nachspionieren, Nachlaufen, Hinterherfahren gehören dazu. Auch werden Nachrichten beispielsweise am Auto oder an der Haustür hinterlassen. Das Opfer wird mit unerwünschten Geschenken und Blumen belästigt oder es kommt gar zum Eindringen in die Wohnung und zur Zerstörung von Eigentum, bis hin zu tätlichen Angriffen.

Mit all diesen Handlungen versucht der Stalker, sein Opfer hartnäckig zu einer (neuen) Beziehung zu drängen. Viele Stalkingopfer werden von ihrem Ex-Partner verfolgt. Es gibt aber auch das anonyme Stalking, bei dem eine alltägliche Begegnung ausreicht, um zum Opfer zu werden.

Die Auswirkungen auf die Lebenssituation und letztlich auch auf die Gesundheit der gestalkten Personen reichen von der Einschränkung des sozialen Lebens bis hin zur Isolation. Stalkingopfer leben häufig in Angst und Hilflosigkeit, leiden unter Depressionen, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen.
 
Die neue Selbsthilfegruppe wird sich in Friedrichshafen treffen. Betroffene können sich bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen beim Landratsamt Bodenseekreis anmelden: Tel.: 07541 204-5838 oder E-Mail: selbsthilfe@bodenseekreis.de