Altpapiersammlung: Keine „Vereinstonne“ im Bodenseekreis

Haushalte in verschiedenen Gemeinden des Bodenseekreises haben in den letzten Tagen ein Werbeblatt der Firma Kühl aus Efringen-Kirchen erhalten. Die Firma bietet darin eine sogenannte „Vereinstonne“ zur Sammlung von Altpapier an, die angeblich der Arbeit örtlicher Vereine zugutekommt. Gleichzeitig werden die Haushalte aufgerufen, auf die Aufstellung der kommunalen Papiertonne ab 2014 zu verzichten.

Dazu stellt das Landratsamt klar: Der Begriff „Vereinstonne“ ist irreführend. Das Angebot der Firma Kühl ist gewerblich, zielt also auf wirtschaftlichen Gewinn ab. Es ist keine gemeinnützige Altpapiersammlung, wie das Werbeblatt suggeriert. Daran ändert auch eine mögliche Spende des Unternehmens an die darin genannten Vereine nichts. Ab 2014 werden im Bodenseekreis gewerbliche Altpapiersammlungen ohnehin durch die zuständige Abfallrechtsbehörde untersagt. Dann endet auch die abfallrechtliche Zulassung der Firma Kühl sowie aller anderen gewerblich sammelnden Unternehmen. Gemeinnützige Altpapiersammlungen wird es auch nach der Einführung der kommunalen Altpapiertonne im Bodenseekreis geben. Aktiv sammelnde Vereine haben auch künftig die Möglichkeit, diese Einnahmequelle für sich zu nutzen.

Seit Mitte Juli bis Mitte August werden alle Haushalte im Bodenseekreis vom Landratsamt mit Informationen zur kommunalen Altpapiertonne angeschrieben. Haushalte, die die Straßensammlungen der Vereine unterstützen wollen, haben dabei die Möglichkeit, auf die Blaue Tonne zu verzichten, wenn sie ihr Papier einem Verein überlassen wollen. Hierzu genügt es, den dem Anschreiben beigefügten Fragebogen ausgefüllt an das Landratsamt zurückzusenden. Voraussetzung ist jedoch, dass am Wohnort auch tatsächlich eine Straßensammlung eines Vereins regelmäßig durchgeführt wird.

Haushalte, die die Vorteile der Blauen Tonne nutzen möchten, brauchen nichts zu unternehmen. Die kommunale Papiertonne wird dann automatisch im Herbst dieses Jahres zugestellt. Mit der Einführung der kommunalen Papiertonne fließen die Erlöse aus der Papierverwertung direkt in den Abfallgebührenhaushalt des Landkreises und tragen so zur Stabilisierung der Müllgebühren bei.

Im aktuellen Müllmagazin (www.abfallwirtschaftsamt.de) sowie im Anschreiben des Landkreises an alle Haushalte sind die Möglichkeiten für die künftige Papierentsorgung ausführlich dargestellt. Für Rückfragen steht die Abfallberatung des Bodenseekreises unter Telefon-Nummer 07541 2045900 zur Verfügung.