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Podiumsdiskussion mit Fotograf Manfred Montwé: „Fluxus und Happening im Spiegel der Fotografie“

Nam June Paik, Exposition of Music, Fotografie von Manfred Montwé, 1963, 300dpi, 9,2x15cm, Bildnachweis: montwéART

Wenn eine Aktion zur Kunst erhoben wird, dann ist das eine äußerst flüchtige Angelegenheit. Es sei denn, die Aktion wurde dokumentiert, beispielsweise mit Fotos. Über genau solche Fotodokumente sprechen der Fotograf Manfred Montwé und die Kuratorin Dorothea Cremer-Schacht am Wahlsonntag, 22. September 2013, um 11:00 Uhr im Neuen Schloss Meersburg. Die Podiumsdiskussion findet im Rahmenprogramm der dortigen aktuellen Ausstellung „Fotografie. Landschaft Leute Licht“ statt.
 
Montwé zeigt, wie die Fotografie die Happening- und Fluxus-Bewegung verändert haben. Als diese neuen Kunstformen in den 1960er Jahre entstanden, waren sie als einmalige Ereignisse gedacht. Wer nicht dabei war, hatte Pech gehabt. Die Zuschauer wurden einbezogen, sollten zum Teil geschockt werden durch das, was sie zu sehen bekamen. Als Interesse an einer Aufarbeitung dieser Happenings immer größer wurde, wuchs auch das Interesse an einer Dokumentation. So wurde die Fotografie Teil der Bewegung. Über diese Entwicklung und auch die Bedeutung der Fotografien in der Kunstszene wird es im Vortrag von Manfred Montwé und im Podiumsgespräch mit Dorothea Cremer-Schacht gehen.


3 Fragen an den Fotografen Manfred Montwé

Fluxus – Happenings? Erklären Sie mal in Ihren Worten, um was es da überhaupt geht!
Montwé: Anfang der 60er Jahre haben Musiker, Komponisten, Maler und Bildhauer mit Aktionen angefangen, eine neue Bewegung in die Kunstszene zu bringen. Bei  Konzerten wurde schon mal das Klavier zerstört oder mit einer Dampflokomotive ein Auto gerammt. Fluxus-Konzerte haben damals den Konzertsaal erobert - und Happenings die Straße. Die Kunst sollte vom “Sockel“ und aus den Museen geholt werden.

Was war daran für Sie als Fotograf so spannend?
Montwé: Die Anfänge dieser ganz neuen Kunstideen zu begleiten war für mich spannend und etwas besonderes. Ich habe viele Bilder gemacht von Nam June Paik. Der  gilt ja immerhin als ein Begründer der Video- und Medienkunst. Der war schon als junger Mann eine unglaublich charismatische Persönlichkeit. Allein dass ein Südkoreaner zum Studium und für Konzerte nach Europa gekommen ist war in den 60ern ja auch nicht alltäglich. 

Was erwartet uns bei der Podiumsdiskussion im Neuen Schloss Meersburg am 22. September?
Montwé: Die Kuratorin der Ausstellung „Fotografie. Landschaft Leute Licht“, Dorothea Cremer-Schacht, wird zusammen mit mir über die Rolle der Fotografen bei Fluxus und Happenings sprechen. Die Fotografie der Aktionskunst zeigen wir dabei an Beispielen, besonders die Anfänge der Bewegung stehen dabei im Mittelpunkt.

Kurzbiografie Manfred Montwé
Manfred Montwé studierte Grafik und Fotografie in Wuppertal und nahm 1963 am Aufbau und der Durchführung der “Exposition of Musik“ des Koreanischen Komponisten und Künstlers Nam June Paik teil. Die Ausstellung fand in fast allen Räumen der Villa des Architekten und Galeristen Rolf Jährling statt. Sie gilt als Meilenstein in der Entwicklung der Kunst der 2. Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts und Beginn der Videokunst. Montwé fotografierte die Ausstellung und machte die Bekanntschaft einiger Vertreter dieser Kunst wie Joseph Beuys, Wolf Vostell, Tomas Schmit, George Maciunas. Er beteiligte sich an Happenings und trat bei Fluxuskonzerten auf. Montwé arbeitete als Art Director in der Werbung und lebt seit 1991 in Oberschwaben. Hier arbeitet er mit experimenteller Fotografie und digitaler Umsetzung.

Informationen zur Ausstellung, in deren Rahmenprogramm die Podiumsdiskussion stattfindet

„Fotografie. Landschaft Leute Licht“
Kooperationsausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit dem Bodenseekreis und der Stadt Meersburg im Rahmen des Ausstellungs- und Forschungsprojekts „Kunst Oberschwaben 20. Jahrhundert“ der Gesellschaft Oberschwaben. 

Kuratorin: Dorothea Cremer-Schacht
Projektleitung: Heike Frommer M.A., Kulturamt Bodenseekreis

Laufzeit: bis 3. November 2013

Ausstellungsorte: Galerie Bodenseekreis und Neues Schloss Meersburg, Am Schlossplatz, 88709 Meersburg
Öffnungszeiten: täglich 10:00 bis 17:00 Uhr (Schlossmuseum bis 18:30 Uhr)
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, freier Eintritt mit Bodensee-Erlebniskarte

Kontakt:
Neues Schloss Meersburg,
Tel. 07532 8079410,
info@neues-schloss-meersburg.de

Galerie Bodenseekreis, Tel. 07532 494129, galerie@kultur-bodenseekreis.de
Stadt Meersburg, Tel. 07532 440400, info@meersburg.de

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