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Erika Müller aus Markdorf mit Anja-Staberoh-Preis ausgezeichnet

Landrat Lothar Wölfle und Angela Staberoh überreichen Erika Müller (rechts) im Landratsamt den Anja-Staberoh-Preis. Die Markdorferin ist vielseitig in der Nachbarschaftshilfe aktiv. Beispielsweise kümmert sie sich sehr intensiv um eine ältere Nachbarin. Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Erika Müller aus Markdorf erhält für ihr nachbarschaftliches Engagement den diesjährigen Anja-Staberoh-Preis. „Frau Müller unterstützt eine ältere Nachbarin täglich im Haushalt. Sie hilft zudem bei Besorgungen aber auch durch Fahrdienste, vor allem nach dem Tod des Ehemanns“, begründet Angela Staberoh die Entscheidung, den mit 1.500 Euro dotierten Preis an die rührige Markdorferin zu vergeben. Erika Müller sei aber auch für viele andere da und werde daher von der Nachbarschaft der „Engel der Gallusstraße“ genannt, betonte Landrat Lothar Wölfle bei der Preisverleihung am 2. Oktober 2013 im Landratsamt. Im Mehrgenerationenhaus Markdorf ist Erika Müller ebenfalls sehr aktiv und startet immer wieder ganz praktische Aktionen, um Menschen zusammenzuführen oder ihnen zu helfen. Für den Preis vorgeschlagen wurde Müller von ihrer „bekümmerten“ Nachbarin Gisela Schultz.

„Ich war ganz überrascht über die Auszeichnung, denn für mich ist das was ich mache völlig normal“, sagte Erika Müller als ihr der Preis überreicht wurde. Weil sie in einer Großfamilie aufgewachsen ist, sei es für sie selbstverständlich, für andere da zu sein. „Ich helfe gern“, sagt die seit 40 Jahren ehrenamtlich aktive Markdorferin. Das Preisgeld wolle sie für einen guten Zweck spenden, kündigte Erika Müller an.

Der Förderpreis wurde im Frühjahr von den Stiftungsgründern gemeinsam mit dem Landratsamt ausgelobt. Nominiert und ausgezeichnet können Gruppen oder Einzelpersonen werden, die in herausragender Weise bei der unentgeltlichen Begleitung und Betreuung von Bekannten, Nachbarn, Heimbewohnern oder Obdachlosen beziehungsweise in der Sterbebegleitung aktiv sind. „Damit wollen wir diejenigen unterstützen, für die Nächstenliebe gleichermaßen eine Sache von Herz und Hand ist“, sagt Stiftungsgründerin Angela Staberoh. Vor allem aber sollen Vorbilder, die für ihre Mitmenschen da sind, herausgehoben und anerkannt werden, so Staberoh weiter.

Die im Sommer eingegangenen Bewerbungen und Vorschläge wurden von einem Stiftungsbeirat diskutiert, der dann auch über die Preisvergabe entschieden hat. Dem Beirat gehört neben Angela Staberoh auch der Sozialdezernent des Bodenseekreises, Andreas Köster, an.

Die Freude über das ausgezeichnete Ehrenamt war bei der Preisverleihung am Mittwoch auch begleitet von der Trauer um Ehepartner und Stiftungsmitbegründer Uwe Staberoh, der im September verstorben war. Landrat Wölfle zollte Frau Staberoh seinen Respekt, dass sie den Termin dennoch wahrnahm. „Wie ich Ihren Mann kennengelernt habe, wäre das auch ganz in seinem Sinne“, sagte der Landrat.

Die Anja-Staberoh-Stiftung vergibt seit 2003 jährlich den Förderpreis. Sie ist benannt nach dem einzigen Kind der Stiftungsgründer. Anja starb im Mai 1995 nach wiederholten Schlaganfällen im Alter von 16 Jahren. Sie sei in dieser Zeit sehr fürsorglich von ehrenamtlich engagierten Menschen begleitet worden, begründeten die Eltern ihre Entscheidung, die Stiftung zu gründen und einen Preis auszuloben.