„Gemeinsam aktiv und gesund im Alltag“ lautet ein neues Projekt für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf im Bodenseekreis. Das Projekt startet im Juli 2014 und soll ein weiteres, attraktives Betätigungsfeld für bürgerschaftlich Engagierte werden. Dessen Ziel ist es, die eigenen Kräfte der Seniorinnen und Senioren zu stärken und gemeinsam Strategien zur Bewältigung schwieriger Situationen zu entwickeln. „Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation und der Lebensqualität vieler älterer Menschen in der Region geleistet werden“, sagt Andreas Köster, Sozialdezernent im Landratsamt Bodenseekreis.
Die Aufgaben der Ehrenamtlichen können ganz vielseitig sein. Es kann zum Beispiel darum gehen, mit einem Senior, der längere Zeit krank war, wieder die ersten Schritte aus dem Haus zu machen. Man könnte die ersten Male gemeinsam Einkaufen gehen und schauen, welche Angebote für einen ambulanten Mittagstisch es gibt oder auch Kontakte zu Hilfsdiensten herstellen. Es gehe darum, die Senioren wieder soweit zu motivieren und zu aktivieren, dass sie nach den begrenzten Kontakten, circa zehn Termine, wieder alleine zurechtkommen oder mit Hilfe der Ehrenamtlichen aus dem neuen Projekt in ein Hilfenetzwerk eingebunden sind, erklärt Annette Hermann von der Sozialplanung im Landratsamt. „Absolute Freiwilligkeit ist die Grundlage eines jeden Einsatzes. Die Ehrenamtlichen entscheiden mit, wen sie begleiten, und wie sie ihre Zeit für die geplanten Kontakte einsetzen. Das neue Projekt mit bürgerschaftlich Engagierten soll keine professionellen Dienste ersetzen“, erläutert Hermann. „Diese Form der Unterstützung kann Hand in Hand gehen mit den Leistungen hauptamtlicher Helfer und so deren Dienste ergänzen“, so die Sozialplanerin weiter.
Bürgerschaftlich Engagierte agieren im Rahmen des Projektes als Brückenbauer zu den Nachbarschaften, Kirchengemeinden, Seniorenorganisationen, Vereinen, Einrichtungen sowie Leistungsanbietern der Altenhilfe. Mit einem umfassenden Schulungsprogramm werden sie auf diese anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet. Begleitet werden sie von einer Fachkraft, die eng mit dem Pflegestützpunkt kooperiert. Zu den Rahmenbedingungen des Engagements gehören ein Versicherungsschutz sowie eine Aufwandsentschädigung.
Aufgrund des demographischen Wandels verändert sich die Altersstruktur in unserer Gesellschaft. Voraussichtlich wird es in Zukunft immer mehr hochbetagte Menschen geben, die gesundheitlich beeinträchtigt und auf Pflegeleistungen angewiesen sind. Räumlich weit entfernte oder nicht vorhandene familiäre Bezüge begünstigen die Gefahr der Vereinsamung und des unerkannten Unterstützungsbedarfes. Damit ältere Menschen möglichst lange selbstständig und selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden leben, am gesellschaftlichen Leben teilhaben und notwendige Hilfe von professionellen Diensten bei Bedarf organisiert werden können, soll dieses Projekt die passende Unterstützung anbieten.
Weitere Informationen bei Annette Hermann von der Sozialplanung im Landratsamt Bodenseekreis unter Tel. 07541 204-5422 oder E-Mail: annette.hermann@bodenseekreis.de.
