Das Bildungszentrum Markdorf befindet sich seit Herbst 2013 in einem Weiterentwicklungsprozess. Anlass ist unter anderem die Suche nach neuen Konzepten für den Umgang mit Heterogenität, die in allen drei Schularten nach Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung zugenommen hat. Dieser Innovations- und Weiterentwicklungsprozess wurde durch alle drei Schulleiter sowie die Schulträger Stadt Markdorf und Bodenseekreis beauftragt.
Lehrerinnen und Lehrer aus allen drei Schularten arbeiten derzeit mit Unterstützung durch eine externe Moderation daran, den Modellcharakter des Bildungszentrums Markdorf neu zu beleben und auf die neuen pädagogischen Herausforderungen eine vorbildhafte Antwort zu geben. Dazu soll im Auftrag aller drei Schulleiter sowie der beiden Schulträger gemeinsam ein neues Schulmodell ausgearbeitet werden, das den Entscheidungsgremien der beiden Schulträger Stadt Markdorf und Landkreis Bodenseekreis zur Genehmigung vorgelegt werden kann.
Das bisher skizzierte Konzept zielt darauf ab, die einzigartigen Vorteile eines gemeinsamen Hauses für mehrere Schularten zu nutzen, die Kooperation zwischen den Schularten weiter zu vertiefen und das Angebot des Bildungszentrums Markdorf durch zusätzliche innovative pädagogische Konzepte zu erweitern. Dadurch soll unter anderem der zunehmenden Heterogenität in der Schülerschaft und der Wunsch der Elternschaft nach integrativen Lernangeboten proaktiv begegnet werden.
Schulträger, Schulleiter, Elternvertreter und staatliches Schulamt bilden eine Lenkungsgruppe. Sie haben sich mit Experten des Ministeriums und des Regierungspräsidiums beraten. Fünf Möglichkeiten einer künftigen Schulstruktur wurden vom Regierungspräsidium aufgezeigt:
1. Kooperation der drei selbständigen Schularten unter Belassung der jeweiligen Eigenständigkeit dieser Schularten (aktuelle Situation).
2. Gemeinschaftsschule (aus Werkrealschule und Realschule entstanden) und daneben selbständiges Gymnasium.
3. Schulverbund aus Werkrealschule und Realschule und daneben selbständiges Gymnasium.
4. Schulverbund aus Gemeinschaftsschule und Realschule (als Übergangslösung) und daneben selbständiges Gymnasium.
5. Schulverbund aus Gemeinschaftsschule (entstanden aus WRS und RS) und Gymnasium.
Im Moment werden die Varianten 3 und 4 näher diskutiert. Die Schulträger haben deutlich gemacht, dass es die schlechteste Lösung wäre, wenn nichts verändert würde (Variante 1). Die Varianten 2 und 5 scheinen derzeit recht unwahrscheinlich. Nach den Sommerferien wird sich die Lenkungsgruppe weiter damit beschäftigen.
Unabhängig von der Schulstruktur lastet eine Menge Arbeit auf einer kleinen Konzeptionsgruppe. Je zwei Lehrkräfte aus Gymnasium, Realschule und Werkrealschule werden die pädagogisch-didaktischen Grundlagen für das neue Schulangebot entwickeln. Sie wählen einen Koordinator / eine Koordinatorin, welcher regelmäßig an alle drei Schulleiter berichten wird.
Die Lehrkräfte der Konzeptionsgruppe werden die gebündelten Kompetenzen und Erfahrungen aus allen drei Markdorfer Schularten nutzen, aber auch andere erfolgreiche Schulen besuchen, um das Bildungszentrum Markdorf weiterhin als innovative, zukunftsorientierte und vorbildhafte Schule in der Region zu platzieren. Das pädagogisch-didaktische Konzept soll bis spätestens Dezember soweit ausgearbeitet sein, dass es den politischen Gremien und in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden kann.
Die Neuorientierung am Bildungszentrum Markdorf wird die bewährten Stärken der Schularten am BZM fortführen und diese durch zusätzliche Kompetenzen ergänzen. Der Entwicklungsprozess verläuft bisher nicht immer geradlinig und einfach, denn die Perspektiven aus den drei Schularten unterscheiden sich bislang sehr. Trotzdem war es aus Sicht aller am Schulentwicklungsprozess Beteiligten sehr wichtig, dass das Bildungszentrum Markdorf nicht etwa nur für ein Nebeneinander dreier Schularten an einem Ort steht, sondern vor allem das Miteinander dieser Schularten auch in Zukunft zentraler Bestandteil der Philosophie der Modellschule Bildungszentrum Markdorf bleibt.
