Auf Einladung von Ministerialdirektor Prof. Dr. Uwe Lahl fand am Dienstag, 16. Juni 2015 im baden-württembergischen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur ein erster Gedankenaustausch zur Zukunft der Bodenseegürtelbahn statt. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Bodenseegürtelbahn und Landrat des Bodenseekreises, Lothar Wölfle, verdeutlichte dabei, dass es das gemeinsame Ziel von Region und Land sein müsse, nicht erst langfristig mit einer Elektrifizierung der Bahnlinie zwischen Friedrichshafen und Radolfzell eine spürbare Angebotsverbesserung auf der eingleisigen Strecke zu erreichen. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, bereits in absehbarer, mittelfristiger Zeit das Nahverkehrsangebot spürbar zu verbessern. Die durch den Landkreis in Auftrag gegebene Studie der Schweizer Bahnplanungsexperten sma hat gezeigt, dass das technisch und organisatorisch auch im Dieselbetrieb grundsätzlich möglich ist“, erklärte Wölfle in Stuttgart. Nun komme es für die weitere Planung darauf an, gemeinsam mit dem Land die Randbedingungen für die künftige nahverkehrliche und regionale Auslastung der Bahnstecke zu definieren, so Wölfle weiter.
Da das Land neben einem verdichteten Nahverkehr auch dauerhaft ein schnelles und überregionales Zugangebot auf dieser Strecke sichern will, haben sich Ministerium und Landkreis darauf verständigt, hierfür einen gemeinsamen Abstimmungsprozess zu organisieren. Ministeriumsleiter Professor Lahl dazu: „Welche Teilverbesserungen sind noch im Dieselbetrieb machbar und welche Infrastrukturmaßnahmen sind dafür nötig? Diese Fragen sind jetzt unter realistischen Annahmen gemeinsam zu beantworten.“ Hierbei gelte es auch, die Finanzierungsmöglichkeiten der Region zu diskutieren. Dieser Arbeitsauftrag soll nun in den nächsten Monaten von Ministerium, Nahverkehrsgesellschaft und den Fachleuten aus der Region angepackt werden. Das Ziel dieser gemeinsamen Bemühungen sei es, in einem ersten Schritt gemeinsam die Verbesserungsmöglichkeiten auf der Bodenseegürtelbahn zu konkretisieren und diese im Anschluss dann auch auf die Schiene zu bringen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung des Verkehrsministeriums und des Landratsamts.
