Weisser Ring: Wechsel in der Außenstelle im Bodenseekreis

Landrat Lothar Wölfle (links) und Polizeivizepräsident Uwe Stürmer (rechts) bedanken sich bei Karl-Heinz Jumpertz (zweiter von rechts) für seine langjährige Tätigkeit beim Weissen Ring und wünschen seiner Nachfolgerin Martha Dauth (zweite von links) viel Kraft für ihre zukünftige Aufgabe. Foto: Landratsamt Bodenseekreis, Sandra Burkhardt

Am Donnerstag, 16. Juli 2015 hat der bisherige Leiter der Außenstelle Weisser Ring im Bodenseekreis, Karl-Heinz Jumpertz, nach 13 Jahren seinen Stab an Martha Dauth übergeben. Die ehemalige Kriminalhauptkommissarin wird sich künftig zusammen mit zehn ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Außenstelle Weisser Ring um Opfer von Kriminalität und Gewalt im Bodenseekreis kümmern. „Das Thema Opfer gerät oft in den Hintergrund. Deswegen ist die Tätigkeit des Weissen Rings ausgesprochen wichtig“, so Landrat Lothar Wölfle. Der Weisse Ring e. V Bodenseekreis arbeitet eng mit dem Versorgungsamt des Landratsamts zusammen, um für die Versorgung der Opfer nach Gewalttaten zu sorgen. „Das Netz hilft schnell und unbürokratisch. Es ist auch wichtig, die Öffentlichkeit auf diese Arbeit hinzuweisen“, findet der Landrat.

Wenn Polizei und Justiz den Täter verfolgen, sind es die Opferhelferinnen und -helfer des Weissen Rings, die sich den Betroffenen zuwenden und mit ihnen über ihre Probleme sprechen. „Der Weisse Ring liegt mir sehr am Herzen. Weil er an der Seite der Opfer steht und seit fast 40 Jahren eine unverzichtbare Arbeit leistet“, sagt Polizeivizepräsident Uwe Stürmer. Die Hilfsmöglichkeiten des Weissen Rings sind vielfältig und werden in jedem einzelnen Fall auf die besondere persönliche Situation des Opfers abgestimmt. „Schon ein Telefongespräch, der Besuch am Krankenbett, die Hilfestellung im Umgang mit den Behörden - einfach das Gefühl, als Opfer einer Straftat nicht vergessen zu sein, können wieder neuen Mut und Hoffnung geben“, so Martha Dauth, die neue Außenstellenleiterin des Weissen Rings im Bodenseekreis. Der Weisse Ring hilft zum Beispiel bei einer tatbedingten wirtschaftlichen Notlage, wenn die Behörden staatliche Leistungen nicht zeitnah erbringen. Mit sogenannten Hilfeschecks kann dem Opfer somit ein schneller und direkter Zugang zu Spezialisten wie Rechtsanwälte, Psychotherapeuten, Traumatologen und Rechtsmediziner verschafft werden. Ebenso stärkt er die Position der Opfer nach einer Straftat mit Prozessbegleitung, der Wahrung der Opferrechte im Strafverfahren sowie das Durchsetzen von Ansprüchen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG).

Der Weisse Ring wurde 1976 in Mainz als „Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.“ gegründet. Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. In Baden-Württemberg hat der Weisse Ring 5.407 Mitglieder, 38 Außenstellen und 265 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Ansprechpartnerin Weisser Ring e. V. Landesverband Baden-Württemberg, Hackstraße 20 in 70190 Stuttgart, ist Claudia Beck, Tel. 0711 90713990. Weitere Infos auch unter www.weisser-ring.de.