Am Montag, den 9. November 2015 hatten die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Kressbronn a. B. ab 17.30 Uhr die Möglichkeit, die nahezu abgeschlossenen Umbauarbeiten der Parkturnhalle in eine Notunterkunft für Flüchtlinge zu besichtigen. Die Vertreter des Landratsamtes (Pressesprecher, Finanz- und Sozialdezernent sowie Mitarbeiter des Sozialamtes und Sozialbetreuer des Deutschen Roten Kreuzes) standen den ca. 250 interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort. Bürgermeister Daniel Enzensperger verwies in seiner Begrüßung auf die soziale Verantwortung der Gemeinde, bei der Flüchtlingsunterbringung mitzuhelfen. Der Pressesprecher des Landratsamtes, Robert Schwarz, ging in seiner Einführung auf wesentliche Fragen ein: So sei die Unterkunft auf eine maximale Personenzahl von 140 Personen ausgelegt. Dabei sei sowohl mit einer Unterbringung von Familien als auch Alleinstehenden zu rechnen, was zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht abschließen bekannt sei. Auch wann die ersten Asylbewerber eintreffen werden, ließe sich derzeit nicht genau bestimmen. Bis Ende November sei aber mit einer Belegung zu rechnen. Die Unterkunft werde täglich durch Betreuungskräfte versorgt und es sei ganztägig Sicherheitspersonal vor Ort, informierten die Verantwortlichen des Landratsamts. Die Bewohner werden dreimal täglich verpflegt, da es technisch und räumlich nicht möglich ist, Nahrungsmittel individuell in der Turnhalle aufzubewahren und zuzubereiten.
Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich bei der Betreuung mithelfen möchten, sind herzlich willkommen und werden auch dringend gebraucht. Interessierte sollten sich jedoch mit dem Kressbronner Helferkreis Asyl beziehungsweise den Betreuern vor Ort abstimmen. Ansprechpartner und Hinweise, in welcher Form ehrenamtliche Hilfe sinnvoll sein kann sind auf den Infoseiten des Landratsamts zusammengestellt worden: www.bodenseekreis.de (direkt über die Startseite). Auch die Gemeindeverwaltung hat eine spezielle E-Mail-Adresse für Fragen, Hinweise und Angebote aus der Bürgerschaft eingerichtet: fluechtlinge@kressbronn.de.
Bedenken von Lehrern und Eltern im Hinblick auf die Ungestörtheit des Schul- und Pausenbetriebes konnten Gemeinde und Landratsamt vor allem durch die Neukonzeptionierung des Eingangsbereiches aus der Welt schaffen. Auf der schulabgewandten Seite des Gebäudes wurde ein neuer Eingangsbereich eingerichtet, so dass der bisherige Eingang zum Notausgang umfunktioniert werden könne.
Zum Schluss der Infoveranstaltung dankten Landratsamt und Gemeinde allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfern und baten nochmals für die außergewöhnlichen Umstände um Verständnis.