Ausstellung zum Ersten Weltkrieg wird in Überlingen eröffnet

Die Ausstellung „Von beiden Seiten“ zeigt den Ersten Weltkrieg aus einer regionalen und zugleich deutsch-französischen Perspektive. Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Am Donnerstag, 24. März 2016 eröffnet die Ausstellung „1914 - 1918 – Von beiden Seiten: Kriegserfahrungen in der Touraine und am nördlichen Bodensee“. Landrat Lothar Wölfle wird zusammen mit Oberbürgermeisterin Sabine Becker im Städtischen Museum Überlingen, Krummebergstraße 30, die Eröffnung vornehmen. Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Archives départementales d`Indre et-Loire in Tours, des Maison du Souvenir in Maillé sowie der Kulturämter des Bodenseekreises und der Stadt Überlingen. Für die französische Delegation spricht Sébastian Chevereau ein Grußwort. In die Konzeption und Thematik der Ausstellung führt der Leiter des Kulturamtes Bodenseekreis Dr. Stefan Feucht ein.

Die Ausstellung „Von beiden Seiten“ zeigt den Ersten Weltkrieg aus einer regionalen und zugleich deutsch-französischen Perspektive. Im Mittelpunkt stehen Einzelschicksale von Soldaten aus den Regionen nördlicher Bodensee und Touraine in Westfrankreich. Briefe und Postkarten der Protagonisten und ihrer Familie erzählen von den Erfahrungen an der Front und in der jeweiligen Heimat.

Neben Briefen und Feldpostkarten sind in der Ausstellung auch zahlreiche historische Fotos und Objekte zu sehen, wie etwa ein Granatsplitter, den ein Soldat aus Kressbronn nach seiner Verwundung aufbewahrt hat oder der Fotoapparat vom Überlinger Maximilian Kohler, der seine Eindrücke von der Front fotografisch dokumentierte. Die Zeichnungen des jungen Überlingers Paul Hoch, der 1916 an der Somme gefallen ist, zeigen eindrucksvoll den Alltag in den Schützengräben. Alle Soldaten, deren Biografien in der Ausstellung geschildert werden, verbindet die Tatsache, dass sie an der Front in Frankreich gekämpft haben. Darüber hinaus wird auch das Geschehene an der Heimatfront in den Blick genommen. In beiden Regionen wurden Landwirtschaft und Industrie auf Kriegszwecke ausgerichtet, Lazarette eingerichtet und die Bevölkerung musste erhebliche Einschränkungen ihrer Freiheiten bis hin zu Versorgungsengpässen bei Nahrungsmitteln in Kauf nehmen. Am Bodensee gab es zudem direkte Kriegseinwirkungen durch Luftangriffe auf den Rüstungsstandort Friedrichshafen, wo Zeppeline und Flugzeuge für den Kriegseinsatz produziert wurden.

Auch liegt ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung auf die Kriegserfahrungen in der ehemaligen Reichsstadt. Gezeigt werden zahlreiche Objekte aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die bislang nie oder nur selten gezeigt wurden wie zum Beispiel das Überlinger Narrenbuch mit Karikaturen von Viktor Mezger jun. sowie Zeitungsmeldungen aus dem Überlinger „Seeboten“, der den Besucher an einer Hörstation in die Zeit vor 100 Jahren zurückversetzt. Auch die Waffenkammer im Städtischen Museum wurde in die Ausstellung mit einbezogen, dort sind Waffen aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen.

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen und Lesungen.

Das Wichtigste in Kürze:

„1914 - 1918 – Von beiden Seiten: Kriegserfahrungen in der Touraine und am nördlichen Bodensee“
25. März bis 17. Dezember 2016
Städtisches Museum Überlingen, Krummebergstraße 30
Tel. 07751 991079
www.museum-ueberlingen.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag, 9:00 bis 12:30 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr sowie Sonn- und Feiertage, 10:00 bis 15:00 Uhr
Geschlossen: 29. April, 17. Mai, 4. Oktober 2016
Eintritt: Erwachsene 5 Euro / Ermäßigungen möglich

Kontakt:
Dr. Stefan Feucht
Kulturamt Bodenseekreis
Schloss Salem
88682 Salem
E-Mail: dr.stefan.feucht@bodenseekreis.de
Tel.: 07541 204-6410