Europäische Impfwoche: Ist der Impfschutz Ihrer Familie aktuell?

Die diesjährige 11. Europäische Impfwoche vom 24. bis 30. April 2016 steht unter dem Motto „Impflücken schließen“. Das Gesundheitsamt des Bodenseekreises weist aus diesem Anlass darauf hin, dass die Impfung eines jeden Menschen entscheidend für die Verhütung von Infektionskrankheiten und den Schutz von Menschenleben ist. Grundsätzlich ist es für jede Altersgruppe empfehlenswert die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen durchführen zu lassen. Für Kinder sind dies die üblichen Grundimmunisierungen und für Erwachsene Tetanus/Diphtherie sowie Keuchhusten. Für über 60-Jährige werden standardmäßig auch die Influenza- und Pneumokokken-Schutzimpfung empfohlen.

Unter anderem ist es ein weltweites Ziel, Masern und Röteln auszurotten. Masern ist keine harmlose Kinderkrankheit, sondern hoch ansteckend und kann lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auslösen. Zur Ausrottung müssen mehr als 95 Prozent der Menschen gegen Masern immun sein. Das kann man durch zwei Masernimpfungen erreichen. Amerika und einige europäische Länder haben das bereits geschafft, Deutschland leider noch nicht. Zwar sind immer mehr Kinder gegen Masern geimpft, jedoch oft nur einmalig.

Im Bodenseekreis hatten 2015 laut der Erhebung der jährlich stattfindenden Einschulungsuntersuchung 92,9 Prozent der Vier- bis Fünfjährigen vor der Einschulung eine Masernimpfung erhalten. Jedoch wurden nur 82,8 Prozent ein zweites Mal geimpft, also deutlich weniger als für die Ausrottung erforderlich. Hinzu kommt, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene als Kinder gar nicht gegen Masern geimpft wurden. So waren 2015 fast die Hälfte der Masernkranken älter als 15 Jahre. Wer also nach 1970 geboren ist, sollte seinen Masernimpfschutz und den seiner Kinder vom Arzt überprüfen lassen, empfiehlt das Gesundheitsamt des Bodenseekreises.