Asyl-Überblick Mai

Im April 2016 hat der Bodenseekreis 37 Flüchtlinge neu aufgenommen. Das sind deutlich weniger als in den Vormonaten, in denen dem Landkreis jeweils weit über 200 Personen zugewiesen worden waren. Für den Monat Mai rechnen die Verantwortlichen im Landratsamt mit einer noch geringeren Zahl an Zuweisungen. Deshalb kann der Kreis nun weitere Notunterkünfte schließen.

So wurde zwischenzeitlich in Eriskirch die erste Notunterkunft komplett geräumt. Bis zu 80 Personen waren dort seit letztem Sommer untergebracht. Wenn die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge nicht wieder stark ansteigt, soll die Halle nach den Sommerferien wieder für den Sport und das Gemeindeleben zur Verfügung stehen.

Ähnlich geht das Landratsamt derzeit mit den Notunterkünften in der Mehrzweckhalle in der Tettnanger Sängerstraße und der Kressbronner Parkturnhalle vor. Hier lebten bis zu 120 beziehungsweise 140 Personen. Aus beiden Hallen sollen bis Anfang Juni die letzten Bewohner in eine reguläre Gemeinschaftsunterkunft oder Anschlussunterbringung umgezogen sein. Auch hier will man im Landratsamt sorgfältig abwägen, bevor die Hallen zurückgerüstet und wieder öffentlich zugänglich gemacht werden. „Es wäre nicht vermittelbar und wirtschaftlich völlig unsinnig, jetzt auf einen Schlag alle freiwerdenden Notunterkünfte abzurüsten, um dann möglicherweise in ein paar Wochen festzustellen, dass man wieder Notplätze braucht, weil uns wieder deutlich mehr Menschen zugwiesen werden“, sagt Sozialdezernent Ignaz Wetzel. Weil man die europaweite Entwicklung beim Thema Flüchtlinge im Augenblick kaum absehen könne, wolle man die Notkapazitäten nur mit großer Vorsicht zurückfahren, so Wetzel.

Derzeit leben im Bodenseekreis noch rund 480 Menschen in insgesamt sechs Flüchtlingsnotunterkünften in Sport,- Mehrzweck- und ähnlichen Hallen. Insgesamt beherbergt der Kreis aktuell rund 1.900 Personen in seinen Gemeinschaftsunterkünften.  

Die im April neu in den Bodenseekreis gekommenen Flüchtling stammen aus Syrien (18 Personen), Afghanistan (6), der Türkei (5), Äthiopien (2), Irak (2), Nigeria (2), Serbien (1) und dem Kosovo (1).