Bauschutt-Entsorgung für 25 Jahre gesichert

Osterweiterung der Bauschuttdeponie Überlingen Füllenwaid mit dem Versuchsfeld für die Basisabdichtung mittels Kunststoffbahn, Fließteppich, Gitternetz und Schotterschicht. Foto: Landratsamt Bodenseekreis, Robert Schwarz

In der Boom- und Wachstumsregion Bodenseekreis fallen jährlich große Mengen Bauschutt an. Der Landkreis sorgt nun dafür, dass dieser Schutt auch in den kommenden 25 Jahren umweltgerecht und sicher entsorgt werden kann. Denn gerade wird in Überlingen-Füllenwaid die dort vorhandene Deponie für rund sieben Millionen Euro erweitert. Nach neuestem technischen und rechtlichen Standard und unter strenger Kontrolle unabhängiger Fachleute entsteht hier in drei Bauabschnitten eine 3,4 Hektar große Klasse-Eins-Deponie, die 350.000 Kubikmeter Bauschutt und verunreinigte Böden aufnehmen kann. Kaum ein anderer Landkreis in Deutschland kann dann in Sachen Bauschutt-Entsorgungssicherheit so entspannt in die Zukunft schauen. Noch vor Jahresende 2016 sollen die Anlieferungen beginnen können. Finanziert wird das Ganze nach dem Verursacherprinzip, also direkt durch die Gebühren für das angelieferte Material.
 
Solch eine Bauschuttdeponie ist nicht einfach nur ein großes Erdloch. Nach genauen geologischen Untersuchungen für die Standortauswahl werden Seiten und Boden der künftigen Deponie sorgfältig präpariert: Auf glattgezogenem Lehmboden wird eine mehrere Millimeter dicke und an den Rändern doppelt verschweißte Kunststoffschicht ausgelegt. Darüber liegt als Polster ein dicker Fließteppich und darüber ein Fiberglasgitter zur Hangbefestigung. Obendrauf kommt noch eine Schotterschicht, um das Sickerwasser abzuleiten, das am Boden dieser künstlichen Wanne in Kanälen gesammelt und über Rohrleitungen zur Kläranlage geführt wird. Ist nach etwa einem Vierteljahrhundert das maximale Fassungsvermögen der Deponie erreicht, wird sie oben genauso sorgfältig abgedichtet. Jeder dieser Arbeitsschritte wird durch unabhängige Ingenieurbüros kontrolliert und geprüft. Am Ende wird über der eingekapselten Deponie wieder Wald gepflanzt.

Aktuell wird auf der Großbaustelle in Überlingen-Füllenwaid ein sogenanntes Versuchsfeld angelegt. Was jetzt noch so aussieht, wie ein künstlicher Rodelhang ist sozusagen der Prototyp für die Basisabdichtung der gesamten Deponie. Landrat Lothar Wölfle hat am 2. Mai 2016 im Beisein von Vertretern des Regierungspräsidiums, Überlingens Baubürgermeister Matthias Längin, Kreisräten, Fachleuten und weiteren Gästen den symbolischen ersten Spatenstich mit einem Bagger vorgenommen.