Asyl-Überblick Juni/Juli

Der Bodenseekreis hat in den Monaten Mai und Juni 2016 insgesamt 27 Flüchtlinge neu aufgenommen. Diese Menschen stammen aus den Herkunftsländern Afghanistan (8), Syrien (7), Irak (6), Gambia (5) und Togo (1). Für Juli ist dem Landkreis die Zuweisung von acht Personen angekündigt worden. Jedoch erwarten die Verantwortlichen im Landratsamt in den kommenden Monaten wieder einem Anstieg dieser Zahlen. Denn aktuell kommen jeden Monat in den baden-württembergischen Landeserstaufnahmestellen monatlich rund 3.000 Personen neu an. Dies würde entsprechend des Bevölkerungsanteils des Bodenseekreises bedeuten, dass eigentlich derzeit jeden Monat etwa 60 bis 70 Personen zugewiesen werden müssten. Diese Flüchtlinge werden aktuell aber in Landkreisen untergebracht, die in den vergangenen Monaten hinter ihrer Aufnahmeverpflichtung zurückgeblieben waren.

Diese Atempause nutzt der Landkreis, um Menschen aus Notunterkünften in reguläre Gemeinschaftsunterkünfte ziehen zu lassen. So soll im Laufe des Juli auch die Notunterkunft in der Tettnanger Stadthalle geleert werden. Die Halle mit rund 220 Notplätzen wird vorerst aber nicht zurückgerüstet, sondern soll auf absehbare Zeit als Reserve-Notunterkunft bestehen bleiben.

Zwischenzeitlich hat sich das Landratsamt aber dazu entschlossen, die bereits nicht mehr aktiv als Unterkunft genutzten Sport- und Mehrzweckhallen in Eriskirch (Irisschule), Kressbronn (Parkturnhalle) und Tettnang-Kau (Seldnerhalle) bis Ende Juli zurückzurüsten und sie dann wieder den jeweiligen Gemeinden zu überlassen. Landrat Lothar Wölfle spricht diesen Gemeinden und vor allen den direkt betroffenen Bürgern seinen Dank aus: „Ohne solche Notunterkünfte wäre die Flüchtlingskrise im Bodenseekreis nicht zu meistern gewesen und ohne die Bereitschaft der Gemeinden und Bürger vor Ort hätten wir wohl humanitäre Probleme bekommen“, so Wölfle.

Weiterhin in Betrieb bleiben die Notunterkünfte in der Sporthalle an der Dürer-Schule in Meckenbeuren sowie der alten Mehrzweckhalle am Neukircher Rathaus. Um den Flüchtlingen dort den Alltag zu erleichtern, werden aber vorerst nicht mehr alle maximal verfügbaren Plätze belegt. Außerdem haben diese Notunterkünfte den Vorteil, dass sich die Bewohner dort selbständig verpflegen können, was der Alltagsqualität ebenfalls zugutekommt.

Aktuell leben rund 1700 Flüchtlinge in der Obhut des Landkreises, noch etwa 250 davon in Notunterkünften.