Das Schicksal einer Salemer Schülerin steht im Mittelpunkt einer Buchvorstellung am Freitag, 14. Oktober 2016 in Schloss Salem. Magdalene Maier-Leibnitz besuchte Anfang der 1930er Jahre die Internatsschule und wurde 1941 Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“. Um ihre Geschichte anhand überlieferter Briefe nachzuvollziehen laden das Kurt-Hahn-Archiv und die Volkshochschule Bodenseekreis zur Buchvorstellung von „Esslingen am Neckar im System von Zwangssterilisation und ‘Euthanasie‘ während des Nationalsozialismus“ mit Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt um 19:00 Uhr ins Hofgartenhaus (beim Gasthof Schwanen) ein. Der Eintritt kostet fünf Euro.
1916 in Esslingen geboren, wechselte Magdalene Maier-Leibnitz mit 16 Jahren vom Gymnasium der Stadt Esslingen an die Schule Schloss Salem. Die überlieferten Briefe, die sie an ihre Eltern schrieb, geben Einblick in ihr Erleben sowie den schulischen Alltag. Im Sommer 1933 verließ sie die Schule. Drei Jahre später wurde bei ihr in der Nervenklinik der Universität Tübingen Schizophrenie diagnostiziert. Im April 1941 wurde sie in Hadamar im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktion T4 ermordet.
Die Autorin Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt ist Projektmanagerin beim Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg und freiberufliche Kulturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten NS-Geschichte, Genderforschung sowie Disability Studies. Indem sie die verschiedenen Umsetzungsebenen einer eugenischen Bevölkerungspolitik in einer Kommune untersucht, leistet die Studie einen wichtigen Beitrag zur Forschung sowie zur Erinnerung an die Opfer.
Informationen zur Veranstaltung:
Kreiskulturamt Bodenseekreis, Schloss, 88682 Salem
Telefon 07541 204-6400
E-Mail kreiskulturamt@bodenseekreis.de