Sportbälle zum Dank für Flüchtlings-Notunterkunft in Eriskirch

„Danke“ sagt Landrat Lothar Wölfle allen, die durch die Nutzung der Sporthalle an der Irisschule in Eriskirch als Flüchtlingsnotunterkunft beeinträchtigt waren. Stellvertretend an alle übergab er am 8. März 2017 Vertretern des Turn- und Sportvereins, der Grundschule und der Gemeinde zwei Netze voller Sportbälle. „Dieses kleine Geschenk kann nur eine Geste sein, denn es waren viele, die verzichtet oder Umstände in Kauf genommen haben, als der Landkreis die Turnhalle als Notunterkunft für geflüchtete Menschen brauchte“, erklärte der Landrat in Eriskirch.

Auch die Nachbarschaft und schließlich die Gemeindeverwaltung hätten viel dazu beigetragen, dass diese besondere Zeit gemeistert werden konnte. „Wenn es darauf ankommt, steht man im Bodenseekreis zusammen. Das macht mich stolz“, so Wölfle. Die insgesamt 16 Fuß-, Hand-, Volley- und Basketbälle sollten noch möglichst lange den Sportlern des TSV und den Schülern der Grundschule Freude bringen und an diesen besonderen Beitrag der Eriskircher erinnern, wünschte der Landrat.

Besonders betroffen waren beim TSV Eriskirch die Fußballabteilung und die Grundschule. So wurden vor allem bei Spielen die Duschen und Umkleidekabinen der Halle schmerzlich vermisst. Für die Schule war die Integration der Flüchtlingskinder in den Schulalltag eine große Herausforderung.

Die Sporthalle an der Irisschule wurde von September 2015 bis April 2016 als Notunterkunft für Asylsuchende genutzt, die dem Landkreis zur Unterbringung und Betreuung zugwiesen worden waren. Bis zu 70 Personen lebten hier in Abteilen aus Leichtbauwänden. Die meisten Menschen stammten aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Ende August 2016, also vor Schuljahresbeginn, wurde die Halle vereinbarungsgemäß der Gemeinde wieder übergeben.

Eriskirch war die erste Notunterkunft in einer Sporthalle im Bodenseekreis. Wichtige praktische Erfahrungen für die folgenden Unterkünfte wurden hier gemacht. Die große Bereitwilligkeit und Kooperation der Gemeinde sowie der Bevölkerung hätten wesentlich dazu beigetragen, dass dieses prototypische Lernen gelingen konnte, betont der Landrat. Es war dann auch die erste Notunterkunft, die wieder geschlossen und an die Gemeinde zurückgegeben wurde. Der ursprüngliche Plan, die Halle schon im Spätherbst 2015 wieder für das Dorfleben verfügbar zu machen, konnte aufgrund der damals sehr hohen Flüchtlingszahlen aber nicht eingehalten werden.

Insgesamt hat der Landkreis zwischen dem Sommer 2015 und Ende 2016 acht Notunterkünfte in fünf Gemeinden betrieben, darunter sechs Turn- und Mehrzweckhallen. In den Spitzenzeiten im April 2016 lebten insgesamt an die 650 Menschen in solchen Unterkünften. Landrat Lothar Wölfle besuchte und besucht im Februar und März alle fünf Gemeinden, um sich dort bei den betroffenen Vereinen, Schulen, Nachbarschaften und Gemeindeverwaltungen zu bedanken.

Bildinfo: Weiße Bälle mit dem Landkreiswappen als Dankesgeste des Landrats an die Nutzer der Eriskircher Sporthalle und als Erinnerung an eine besondere Zeit. Das Bild entstand in der neuen Sporthalle in Mariabrunn gemeinsam mit Kindern aus der Mittagsbetreuung der Grundschule.
Hinten im Bild von links:
Bürgermeister Markus Spieth, Ralf Becker und Ulrich Schwarzenberger (TSV Eriskirch), Susanne Biermann (Leiterin Irisschule), Landrat Lothar Wölfle
Foto: Landratsamt Bodenseekreis