Sportbälle zum Dank für Flüchtlings-Notunterkunft in Meckenbeuren

„Danke“ sagt Landrat Lothar Wölfle allen, die durch die Nutzung der Meckenbeurer Sporthalle an der Albrecht-Dürer-Schule als Flüchtlingsnotunterkunft beeinträchtigt waren. Stellvertretend an alle übergab er am 2. März 2017 Vertretern des Turn- und Sportvereins, der Grundschule, der Gemeinde sowie der Bürgerschaft zwei Netze voller Sportbälle. „Dieses kleine Geschenk kann nur eine Geste sein, denn es waren viele Gruppen und Einzelpersonen, die verzichtet oder Umstände in Kauf genommen haben, als der Landkreis die Turnhalle als Notunterkunft für geflüchtete Menschen brauchte“, erklärte der Landrat bei einem Trainingstermin des TSV in der Sporthalle in Meckenbeuren-Buch.

Auch die Nachbarschaft und schließlich die Gemeindeverwaltung habe viel dazu beigetragen, dass diese besondere Zeit gemeistert werden konnte. „Wenn es darauf ankommt, steht man im Bodenseekreis zusammen. Das macht mich stolz“, so Wölfle. Die insgesamt 16 Fuß-, Hand-, Volley- und Basketbälle sollten noch möglichst lange den Sportlern des TSV und den Schülern der Grundschule Freude bringen und an diesen besonderen Beitrag der Meckenbeurer erinnern, wünschte der Landrat.

Besonders betroffen waren der TSV Meckenbeuren und die Grundschule. Die vielen Sport- und Schülergruppen sind auf zahlreiche andere Sportstätten und Räume ausgewichen, beispielsweise das Feuerwehrhaus und die Humpishalle, was teilweise auch mit Einschränkungen beim verfügbaren Platz oder den Sportgeräten verbunden war. Nach den Worten von Bürgermeister Andreas Schmid sei das eine beachtliche organisatorische Leistung gewesen. Er sprach von einer „Solidaritätskette“ der Vereine und Schulen in der Umgebung. Die Gemeinde hat diese Kette durch Bustransfers zu den neuen Spielorten unterstützt. 

Die Sporthalle an der Albrecht-Dürer-Schule in Meckenbeuren wurde von März bis Dezember 2016 als Notunterkunft für Asylsuchende genutzt, die dem Landkreis zur Unterbringung und Betreuung zugwiesen worden waren. Bis zu 90 Personen lebten hier in Abteilen aus Leichtbauwänden. Die meisten Menschen stammten aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. In der ehemaligen Schwimmhalle wurden provisorisch Herde und Spülen aufgebaut, sodass die Menschen sich selbst versorgen konnten. Ende Februar wurde die Halle vereinbarungsgemäß der Gemeinde wieder übergeben. Sie soll nun wie ursprünglich schon geplant abgerissen werden.

Insgesamt hat der Landkreis zwischen dem Sommer 2015 und Ende 2016 acht Notunterkünfte in fünf Gemeinden betrieben, darunter sechs Turn- und Mehrzweckhallen. In den Spitzenzeiten im April 2016 lebten insgesamt an die 650 Menschen in solchen Unterkünften. Landrat Lothar Wölfle besuchte und besucht im Februar und März alle fünf Gemeinden, um sich dort bei den betroffenen Vereinen, Schulen, Nachbarschaften und Gemeindeverwaltungen zu bedanken.


Bildinfo: Weiße Bälle mit dem Landkreiswappen als Dankesgeste des Landrats an die Nutzer der Meckenbeurer Sporthalle und als Erinnerung an eine besondere Zeit.
Links im Bild:
Willi König (TSV Meckenbeuren)
Lothar Kramer (TSV Meckenbeuren)
Peter Kowalski, (TSV Meckenbeuren)
Bürgermeister Andreas Schmid
Bildmitte:
Sportlerinnen und Sportler des Leichtathletik-Jugend des TSV mit Übungsleitern Gisela und Peter Banhölzer
Rechts im Bild:
Landrat Lothar Wölfle
Heike Trakowsky (Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule)
Sibylle Handschuh (Schulleiterin Grundschule)
Frieder Vogel (Freundeskreis Asyl)
Foto: Landratsamt Bodenseekreis