Europäische Impfwoche: Ist der Impfschutz Ihrer Familie noch aktuell?

Die diesjährige Europäische Impfwoche vom 24. bis 30. April 2017 steht unter dem Motto „Impfungen wirken“. Das Gesundheitshamt des Bodenseekreises weist aus diesem Anlass darauf hin, dass die Impfung eines jeden Menschen entscheidend für die Verhütung von Infektionskrankheiten und den Schutz von Menschenleben ist. Grundsätzlich empfiehlt es sich, sein Impfbuch regelmäßig beim Arztbesuch auf fehlende Impfungen überprüfen zu lassen. Die Immunität zum Beispiel gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten kann im Laufe der Zeit abnehmen und muss deswegen im Erwachsenenalter alle zehn Jahre aufgefrischt werden.

Auch sollen durch das Impfen Masern und Röteln ausgerottet werden. Masern ist keine harmlose Kinderkrankheit, sondern hoch ansteckend und kann lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auslösen. Zur Ausrottung müssen mehr als 95 Prozent der Menschen gegen Masern immun sein. Das kann man durch zwei Masernimpfungen erreichen. Die USA und einige europäische Länder haben das bereits geschafft, Deutschland leider noch nicht. Zwar sind immer mehr Kinder gegen Masern geimpft, jedoch oft nur einmalig. Im Bodenseerkeis zum Beispiel hatten 2016 laut der Erhebung der jährlich stattfindenden Einschulungsuntersuchung 93,4 Prozent der Schulanfänger eine Masernimpfung erhalten. Jedoch wurden nur 84,4 Prozent ein zweites Mal geimpft, also deutlich weniger als für die Ausrottung erforderlich. Da die Erkrankung zunehmend im Jugend- und Erwachsenenalter auftritt, empfiehlt das Gesundheitsamt, den Impfschutz der nach 1970 Geborenen und den seiner Kinder vom Arzt überprüfen zu lassen.

Zur Vermeidung von Lungenentzündungen werden bestimmten Personengruppen die Influenza- und Pneumokokkenimfpung empfohlen. Die Pneumokokkenimpfung hat dabei noch den zusätzlichen Effekt, dass man durch sie den Einsatz von Antibiotika vermeiden und somit auch einer gefürchteten Resistenzentwicklung vorbeugen kann. Was viele auch nicht wissen: Eine Hepatitis B-Impfung kann nicht nur die entzündliche Lebererkrankung, sondern auch eine Leberkrebserkrankung in deren Folge verhindern. Ähnlich verhählt es sich bei der HPV (Humanes Papillomavirus)-Impfung, die nachgewiesenermaßen Gebärmutterhalskrebs sowie Anal-, Vulva-, Vaginal- und Peniskarzinome verhindern kann.

Für die Durchführung der Impfungen sind Haus- und Kinderärzte die ersten Ansprechpartner, für allgemeine Fragen zu Impfungen steht auch das Gesundheitsamt unter Tel. 07541 204-5841 zur Verfügung.