Fördergelder für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Um Schulkinder bei der gesunden Ernährung zu stärken und Jugendliche achtsamer gegenüber psychischen Erkrankungen zu machen, fördert das Gesundheitsamt Bodenseekreis in den kommenden Jahren zwei Projekte mit insgesamt rund 18.000 Euro. Die symbolischen Schecks dazu wurden am 6. April 2017 im Rahmen der Gesundheitswoche an der Tettnanger Schillerschule übergeben.

12.000 Euro ist dem Pauline 13 e. V. zugesprochen worden, um drei Jahre lang bei Schülern und Auszubildenden die Kenntnis über psychische Erkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten zu fördern. Dadurch will man in Kooperation mit dem Verein Initiative Psychiatrie Erfahrener Bodensee e. V. zur Entstigmatisierung und gegen die Ausgrenzung von Menschen mit seelischen Behinderungen beitragen. Auch sollen die jungen Leute im Bodenseekreis durch das Projekt für die eigene psychische Gesundheit sensibler gemacht werden, um damit psychischen Erkrankungen möglichst vorzubeugen. „In einer Zeit, in der jeder dritte Mensch aufs Jahr gerechnet eine oder mehrere klinisch bedeutsame psychische Störungen aufweist und dies überraschenderweise auch bei jungen Leuten vermehrt auftritt, kann das Projekt dazu beitragen, sowohl als Betroffener als auch als Angehöriger besser mit diesen Herausforderungen umzugehen“, sagt dazu Rainer Schaff von der Initiative Psychiatrie-Erfahrener. Der Pauline 13 e. V., der im Bodenseekreis gemeindepsychiatrische Angebote organisiert, steuert rund 23.000 Euro zum Gelingen des Projekts mit dem Titel  „Wer ist anders und warum eigentlich – nicht?“ bei.

An der Tettnanger Schiller-Grundschule sollen in den nächsten Schuljahren unter dem Motto „Wir machen uns stark für Gesundheit“ die Themen gesunde Ernährung, Trinken und Bewegung den Schulalltag bestimmen. „Besonders beindruckt hat uns bei diesem Projekt, dass alle am Schulleben Beteiligten zunächst gemeinsam gesundheitsförderliche Elemente für den Schulalltag zusammengetragen haben und diese im Schulcurriculum verankert werden sollen. So ist davon auszugehen, dass sich alle an der Schule dann auch damit identifizieren und die gesunden Ideen lange wirken“, erklärt Angela Gotzmer-Groß vom Gesundheitsamt des Bodenseekreises und Mitglied der Vergabejury zur Projektförderung. Dafür erhält die Schule rund 6.000 Euro, weitere 1.000 Euro bringt sie aus eigenen Mitteln auf.

Die Geldspritzen für diese gesundheitsförderlichen Projekte gehen auf einen Beschluss der Gesundheitskonferenz Bodenseekreis im Jahr 2015 zurück. Daraufhin ist 2016 mit Landesmitteln der Projektfonds „Gesundheitsförderung“ eingerichtet worden. „Der Fonds soll Organisationen dabei unterstützen, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen in den Lebenswelten der Menschen zu gestalten“, erklärt Ignaz Wetzel, Sozialdezernent des Bodenseekreises. Ziel sei es, den Bürgerinnen und Bürgern im Bodenseekreis Chancen zu eröffnen, die eigene Gesundheit zu stärken und eine gute Lebensqualität zu erreichen. Es konnten Projektanträge aus den Themenbereichen „Prävention von Diabetes mellitus Typ 2“ sowie „Förderung der seelischen Gesundheit“ eingereicht werden. Antragsberechtigt waren Kindergärten, Kindertagesstätten und Familientreffs, Schulen sowie Gruppen, Vereine, Träger und Institutionen aus den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung, Freizeitgestaltung sowie Selbsthilfe und Kommunen aus dem Bodenseekreis.

Auch im Jahr 2017 können wieder Projektanträge an die kommunale Gesundheitskonferenz mit der Geschäftsstelle im Gesundheitsamt gestellt werden. Die Unterlagen dazu können über das Gesundheitsamt im Bodenseekreis per E-Mail an angela.gotzmer-gross@bodenseekreis.de angefordert werden. Infos und Unterlagen gibt es auch Online. Die diesjährige Bewerbungsfrist endet am 1. Juli 2017. Auf der nächsten Gesundheitskonferenz am 16. November 2017 werden dann die Preisträger der diesjährigen Projektförderausschreibung bekannt gegeben.


Bildinfo:
 
In der Tettnanger Schillerschule wurden Schecks über insgesamt rund 18.000 Euro für gesundheitsförderliche Projekte im Bodenseekreis überreicht.
v.l.: Ulrike Maier (Fachfrau für Bewusste Kinderernährung), Volker Biberger (Elternbeiratsvorsitzender Schillerschule), Lydia Sauter (Leiterin Schillerschule), Ignaz Wetzel (Sozialdezernent Bodenseekreis), Angela Gotzmer-Groß (Gesundheitsamt), Brigitte Göltz (Pauline 13 e.V.), Rainer Schaff (Initiative Psychiatrie-Erfahrener Bodensee e.V.).

Foto: Olaf Jahnke