Biotonnen werden kontrolliert

Wie bereits im Müllmagazin angekündigt werden ab nächster Woche die Biotonnen im Bodenseekreis kontrolliert. Grund dafür sind die Anteile von Fehlwürfen im Bioabfall, die stark zugenommen haben. Insbesondere Plastiktüten und sogenannte „verrottbare“ Folienbeutel (Biobeutel) stören die Aufbereitung des Bioabfalls empfindlich und sind deshalb nicht erlaubt. Falsch befüllte Biotonnen werden dann nach dem „Fußball-Verwarnsystem“ mit einem Aufkleber versehen: Stellt bei einer Kontrolle das Abfuhrunternehmen fest, dass die Biotonne einen hohen Fremdstoffanteil enthält, so wird diese Tonne zwar geleert, zusätzlich aber noch mit einer „Gelben Karte“ versehen. Diese Verwarnung bedeutet, dass bei wiederholter Nichtbeachtung der Trennpflicht die Tonne mit einer „Roten Karte“ versehen und nicht mehr geleert wird. Sie wird erst dann wieder geleert, wenn sie sortiert ist. Alternativ kann die Biotonne auch gegen eine Gebühr als Restmüll extra geleert werden. Die Gebühr richtet sich nach dem Volumen der Tonne und liegt bei zehn beziehungsweise 20 Euro. Auch kann die Biotonne beim Entsorgungszentrum gegen eine Gebühr von 19,50 Euro je 100 Kilogramm angeliefert werden.

Biobeutel, die mit dem Biomüll in der Anlage ankommen, werden zerrissen und teilweise aussortiert. Die Bioabfälle vergären in der Vergärungsanlage Amtzell innerhalb weniger Wochen. In dieser kurzen Zeit werden jedoch kompostierbare Kunststoffe nicht abgebaut. Verbleibende Tütenschnipsel gehen durch die Vergärung unbeschadet hindurch. Sie finden sich im Gärrest wieder, der nach ebenfalls kurzer Fertigkompostierung als Bodenverbesserer eingesetzt wird. Dadurch wird die Qualität des Kompostes erheblich gemindert.
Damit der Kompost auch weiterhin das RAL Gütezeichen erhält, dürfen zum Verpacken der Abfälle nur Zeitungspapier oder Biomülltüten aus Papier verwendet werden. Folienverpackungen und Glasbehälter dürfen nicht in die Biotonne gegeben werden. Informationen und Infoblätter zur richtigen Trennung gibt es unter www.abfallwirtschaftsamt.de. Die Infoblätter können auch per E-Mail unter abfallberatung@bodenseekreis.de oder telefonisch unter Tel. 07541 204-5199 angefordert werden.

Eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft lebt maßgeblich von den Bürgerinnen und Bürgern. Ohne die alltägliche Bereitschaft Müll zu trennen und die zur Verfügung stehenden Systeme zu nutzen, funktioniert sie nicht.


Bildinfo: Damit der Bioabfall aus dem Bodenseekreis auch weiterhin zu hochwertigem Kompost verarbeitet werden kann, werden in den nächsten Monaten Kontrollen der Biotonnen durchgeführt.
Foto: Landratsamt Bodenseekreis