Landrat Lothar Wölfle hat im Rahmen eines Firmenbesuchs am 15. Januar 2019 das Langenargener Werk der Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG besucht. Gemeinsam mit Bürgermeister Achim Krafft machte sich der Landrat ein Bild davon, welchen Tätigkeiten die rund 650 Mitarbeiter am Firmenstandort in der Eisenbahnstraße nachgehen. Immerhin werden hier rund 40 Prozent der aktuell rund 600 Millionen Euro Jahresumsatz des Unternehmens erwirtschaftet, wie Geschäftsführer Thomas Otto informierte.
Auf fünf hochreinen und keimfreien Produktionslinien werden in Langenargen besonders empfindliche Medikamente nach strengen Rezepturen der Auftraggeber zubereitet und gebrauchsfertig in Spritzen, Karpulen und Vials (kleine Glasfläschchen) abgefüllt. „Vetter ist ein Dienstleistungsunternehmen, das Pharmafirmen unterstützt, deren Arzneimittel zugelassen zu bekommen und anschließend den Markt damit zu versorgen“, erklärte Geschäftsführer Otto. „Das beginnt oft damit, dass ein Medikament für die Zulassungsstudien in kleinen Chargen abgefüllt wird. Nach erfolgreicher Zulassung versorgen wir unsere Auftraggeber dann mit Großserien. Insgesamt sind wir mit der Herstellung von Arzneimitteln im Marktwert von mehreren Millarden Euro betraut. Denn viele der von uns verarbeiteten Medikamente sind empfindliche und hochwertige Biotech-Produkte, die beispielsweise in der Krebstherapie eingesetzt werden“, so der Manager weiter. Daher habe man in Langenargen und den anderen Vetter-Werken in Ravensburg und den USA regelmäßig die Arzneimittelbehörden aus aller Welt für Inspektionen zu Gast. Laut Standortleiter Dr. Norbert Gerling gab es dabei bis zum heutigen Tage noch keine ernsthaften Beanstandungen. Das wüssten viele Arzneimittelhersteller zu schätzen, darunter viele bedeutende Namen der Branche. „Was wir hier machen, gilt oft als sogenannter Goldstandard, also als bestes Vorbild“, berichtete Gerling stolz.
Landrat Wölfle zeigte sich beeindruckt: „Immer mal wieder bin auch ich noch überrascht, auf welch beeindruckendem Niveau viele Firmen im Bodenseekreis unterwegs sind. Ohne Übertreibung kann man das wohl Weltklasse nennen.“ Laut Geschäftsführer Thomas Otto arbeite das Unternehmen gut mit den Verwaltungen von Gemeinde und Landkreis zusammen. „Da fühlen wir uns gut aufgehoben“, sagte Otto gegenüber Landrat und Schultes. 35 Millionen Euro habe Vetter im Jahr 2018 in Langenargen investiert und werde auch künftig investieren, denn der Standort sei für Vetter unverzichtbar. Es würden sogar noch neue Mitarbeiter gesucht, vor allem in der Produktion.
Bildinfo: Vor einem Reinraum des Langenargener Vetter-Produktionsstandortes, in dem unter anderem empfindliche Biotech-Medikamente vollautomatisch gebrauchsfertig abgefüllt werden (v.l.): Geschäftsführer Thomas Otto, Bürgermeister Achim Krafft, Landrat Lothar Wölfle, Standortleiter Dr. Norbert Gerling.
Foto: Vetter