Am Bodenseeufer bei Friedrichshafen-Manzell und Fischbach kann ab sofort wieder gebadet werden. Die Laborproben des Badewassers in diesem Bereich vom Dienstag und Mittwoch (30. und 31. Juli 2019) ergaben allesamt Werte deutlich unterhalb der Grenzwerte nach EU-Badewasserrichtlinie. Das Gesundheitsamt des Bodenseekreises bewertet die Badewasserqualität an den Badeplätzen Freizeitgelände Manzell, Frei- und Seebad Fischbach und auch den östlich gelegene Strandabschnitten am Seemooser Horn deshalb aktuell wieder als gut. Die Stadt Friedrichshafen und das Gesundheitsamt haben sich am Freitagnachmittag, 2. August 2019 darauf verständigt, das seit über einer Woche geltende Badeverbot in diesem Bereich aufzuheben.
Das Gesundheitsamt hatte am Dienstag und Mittwoch jeweils vier Wasserproben entnommen. Diese sind beim Landesgesundheitsamt in Stuttgart auf die Indikatorkeime E.Coli und iEnterokokken untersucht worden. Übersteigen diese Keime bestimmte Grenzwerte, gilt die Badewasserqualität als nicht ausreichend. Der Test benötigt 48 Stunden, hinzu kommt der Zeitbedarf für Transport und Dokumentation.
Bei allen Proben vom Uferbereich, der vom Badeverbot betroffen war, lagen die Werte deutlich unterhalb der Grenzwerte. Gänzlich keimfreie natürliche Badegewässer gibt es jedoch nicht.
Die Proben wurden zusätzlich zu den regelmäßig kontrollierten offiziellen Strandbereichen des Freizeitgeländes Manzell und des Seebades Fischbach auch im unmittelbaren Mündungsbereich des Buchenbachs sowie östlich davon am Strand des Vereins Postsportgruppe am Seemooser Horn entnommen.
Der Grenzwert für E.Coli liegt bei 1.800 MPN/100ml.
Der Grenzwert für iEnterokokken liegt bei 700 MPN/100ml.
(MPN steht für Most Probable Number und ist die international gültige Messeinheit für solche Keime.)
Die gemessenen Werte:
E.Coli // iEnt. (MPN/100ml)
Dienstag, 30.7.19 sowie Mittwoch, 31.7.19
Seebad Fischbach: 61 // unter 15 sowie 61 // 15
Freizeitgelände Manzell: 45 // 15 sowie 77 // unter 15
Mündung Buchenbach: 251 // 61 sowie 160 // unter 15
PSG-Strand, Seemooser Horn: unter 15 // unter 15 sowie unter 15 // unter 15
Bis zum Freitagmittag sind beim Gesundheitsamt des Bodenseekreises insgesamt 232 Fälle von Personen registriert worden, die durch die Verunreinigung des Badewassers an Durchfall, Erbrechen, Fieber oder Bauchschmerzen/-krämpfen erkrankt sind. Labordiagnostisch wurden fünf Erkrankungen durch Noro-Viren nachgewiesen. Die betroffenen Personen hatten ganz überwiegend am Manzeller Freizeitgelände gebadet. Nach dem Überblick, den das Landratsamt aus diesen Meldungen hat, sind die allermeisten Betroffenen zwischenzeitlich wieder genesen. Es gibt auch keine Informationen über schwerwiegende oder gar lebensbedrohliche Krankheitsverläufe.
Die Badewasserqualität wird – wie an allen offiziell ausgewiesenen Badestellen – nun weiterhin regelmäßig überprüft. Die nächsten Wasserproben sind im betreffenden Bereich bereits für kommende Woche geplant. Die Ergebnisse aller badewasserhygienischen Untersuchungen in Baden-Württemberg werden auf der Website der Landesanstalt für Umwelt veröffentlicht. Grundsätzlich muss nach Starkregen mit Überlastung von Regenüberlaufbecken und damit mit mikrobiellen Verunreinigungen von Bächen, Flüssen und Seen gerechnet werden.
Mehr Informationen zu diesem Thema sind auf der Internetseite der Stadt Friedrichshafen zusammengestellt.