Wer auf den Straßen im Bodenseekreis zu schnell unterwegs ist, muss künftig noch mehr damit rechnen, „geblitzt“ zu werden. Denn der Landkreis investiert mit vier neuen Messtürmen und einer neuen mobilen Messanlage in die Verkehrssicherheit und den Lärmschutz.
An diesen Standorten werden die neuen Anlagen zur stationären Geschwindigkeitsüberwachung installiert:
• Meersburg, B 33 Stettener Straße, stadteinwärts hinter der Tankstelle
• Markdorf-Hepbach, B 33 Pfannenstiel, an der Unterführung
• Langenargen Bierkeller-Waldeck, L 334 Friedrichshafener Straße, beim Fußgängerüberweg
• Salem-Mimmenhausen, L 201 Bodenseestraße, (hier wird die alte Anlage durch eine moderne ersetzt)
An allen Standorten gilt Tempo 50. Es werden hier die andernorts im Landkreis schon verwendeten schwarzen Messtürme des Herstellers Jenoptik installiert. Sie können flexibel mit jeweils bis zu zwei Messeinschüben bestückt werden und damit den Verkehr in beiden Fahrtrichtungen überwachen. Die neuen Türme werden beziehungsweise wurden Ende August installiert und sollen Anfang September in Betrieb gehen.
Außerdem hat die Straßenverkehrsbehörde eine zweite sogenannte semi-stationäre Messanlage angeschafft. Der Pkw-Anhänger mit futuristischer Hülle kann mehrere Tage lang „unbemannt“ am Straßenrand positioniert werden. Die Bilder und Daten der zu schnellen Fahrzeuge werden per Funk an die Behörde übertragen.
Insgesamt investiert der Bodenseekreis in diesem Jahr 450.000 Euro in neue Standorte und Anlagen. Der Kreistag hatte das Vorhaben im Rahmen der Haushaltsberatungen für dieses Jahr beschlossen.
Damit hat die Straßenverkehrsbehörde des Bodenseekreises dann 24 stationäre und zwei semi-stationäre Messanlagen sowie weiterhin zwei Messfahrzeuge mit Personal im Schichtbetrieb im Einsatz. Bis Mitte August dieses Jahres hat das Landratsamt durch seine Verkehrsüberwachung über 56.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen rechtskräftig festgestellt, 5799 davon im Bußgeldbereich, also mit massiv überhöhten Geschwindigkeiten. Insgesamt zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde kümmern sich um diese Fälle. Dem Haushalt des Landkreises flossen durch die Verkehrsüberwachung im Jahre 2018 rund 3,1 Millionen Euro an Einnahmen zu. Hieraus werden die Personal- und Verwaltungskosten bestritten, die vorhandene Technik instandgehalten und Investitionen finanziert.
Die Städte Friedrichshafen und Überlingen haben eigene Verkehrsrechtsbehörden und betreiben eigene Messanlagen.
Zu schnelles Fahren ist nach wie vor eine der häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr. Allein im Bodenseekreis kam es laut Polizei in den ersten sieben Monaten dieses Jahres schon zu 137 Unfällen, bei denen „nicht angepasste Geschwindigkeit“ eine Rolle gespielt hat. Ein Mensch starb dabei, 85 wurden verletzt. In vielen Ortsdurchfahrten gelten zudem Geschwindigkeitsbeschränkungen, um die an der Straße wohnenden Menschen vor Lärm zu schützen.
Bildinfo: Die neue semi-stationäre Anlage kann mehrere Tage lang am Straßenrand positioniert werden und den Verkehr überwachen.